Der Schleswig-Holsteiner

Harte Beine, kurze Röhren

Eine Holsteiner-Stute
Eine Holsteiner-Stute © picture alliance / dpa / Axel Heimken
Von Claus-Stephan Rehfeld · 23.06.2016
Der Schleswig-Holsteiner: Zwei Hauptstämme, zwei Vertreter und so natürlich auch zwei Beschreibungen. Ethnologen geben da sehr verschiedene Beschreibungen ab. Wir blättern in diversen Zuchtberichten - auf der Suche nach Parallelen zwischen Mensch und Tier.
Der Holsteiner taugt für die Arbeit auf dem Feld der Scholle und dem Feld der Ehre. Seine Zucht erfolgt meistens in Familien.
Von deutscher Rasse ist der typische Holsteiner athletisch und ausdrucksvoll zu nennen. Er gilt als unkompliziert, einsatzfreudig, nervenstark und zuverlässig.
Oben ein ausdrucksvoller Kopf auf einem kräftigen Hals, unten schlanke, harte Beine mit kurzen Röhren. In Gänze ein ausgeglichenes Temperament.
Besitzer weisen gerne darauf hin, dass der Holsteiner auf "das großkalibrige Schlachtroß" – wie man früher so sagte – zurückgeht. Im Feld geht er aber immer vorwärts, was für seinen gefestigten Charakter spricht. Und für seinen langen Schritt.
Hindernisse kennt er nicht, seine Sprungkraft ist voll des Lobes.
Einer der bekanntesten Holsteiner hieß "Ladykiller". Andere typische Namen in Holstein sind Cento, Meteor und Landgraf.
Das Zuchtbuch des Schleswigers "ist geschlossen". Lediglich Jütländer, Süddeutsches Kaltblut und Boulonnais dürfen noch ran.
Gemeinhin fällt er durch sein kompaktes und kräftiges Erscheinungsbild auf.
Wir alle kennen sein Angesicht: mittelgroßer Kopf, kleine Augen und "eine recht feine Maulpartie".
Seine Schultern sind abfallend und muskulös, der Rücken etwas weich, der Rumpf kommt uns tonnenförmig vor.
Das Stockmaß der Schleswiger Rasse liegt so zwischen 1.55 und 1.65 Meter, ist also überschaubar.
Der Bestand reinrassiger Schleswiger "sank drastisch nach der dänischen Besetzung". Er erweist sich trotzdem im Umgang als "ausgesprochen freundlich". Ob er das auch von den Dänen hat, wissen wir nicht.
Mehr zum Thema