Der politische Jahresrückblick 2015

Isch over!

Finanzminister Schäuble und Wirtschaftsminister Gabriel sitzen nebeneinander in der Bundespressekonferenz.
"Isch over": Finanzminister Wolfgang Schäuble hatte in diesem Jahr vor allem mit der Griechenlandkrise zu tun. © dpa / Wolfgang Kumm
Von Constanze Lehmann · 31.12.2015
Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise. Doch auch andere Themen haben uns bewegt - der Terror von Paris, der Erfolg von Pegida und AfD, Griechenland, der VW-Skandal. Ein Rückblick.
Was für ein Jahr! Den Deutschen geht es gut, vielen sogar sehr gut. Doch die Kriege in der Welt und die ungelösten Fragen Europas holen uns 2015 dramatisch ein. Politisches Handeln ist gefragt, jenseits diplomatischer Langstreckenläufe.
Im Sommer noch streicht die Kanzlerin einem Kind, das die Abschiebung fürchtet, übers Haar und erklärt: Politik kann manchmal hart sein. Dem folgt wenig später ein überraschendes: "Wir schaffen das!". Begeisterung, Kritik und Konfusionen löst dieser Motivationsspruch Merkels aus. Während die Parteien aufgeregt ihre Linien suchen, packen Tausende Ehrenamtliche an.
Nur die Pegida-Bewegung hat da noch Zeit, den ersten Jahrestag ihrer Gründung grölend zu feiern. Im Windschatten der Flüchtlingsströme gerät fast aus dem Blick, was sonst noch in Deutschland passiert: bei der AfD, beim DFB, bei VW, bei der Deutschen Bank.
Wie haben diese zwölf Monate Deutschland verändert? Und was machen eigentlich diese aufmüpfigen Griechen, denen der deutsche Finanzminister mit dem eiskalten Lächeln einer schwäbischen Hausfrau noch im Februar gedroht hatte: "Isch over!"?