Debüt im Deutschlandradio Kultur mit dem französischen Trio K/D/M

Zeitlos archaisch

Das Trio K/D/M aus Gilles Durot und Victor Hanna, Perkussion, und Anthony Millet, Akkordeon
Das Trio K/D/M © Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik
28.05.2015
Essentiell, archaisch und zeitlos mutet die Kombination in diesem Trio an: "K/D/M" verbindet Schlaginstrumente mit dem Akkordeon. Jetzt geben die drei Franzosen Gilles Durot, Victor Hanna und Anthony Millet ihr Debüt in der Berliner Philharmonie.
Trommeln sind wahrscheinlich die ältesten Musikinstrumente der Menschheit. Fast jede Gegend der Erde hat über die Jahrhunderte eigene Bautypen und Formen entwickelt. Seit dem frühen 20. Jahrhundert werden besonders die außereuropäischen Perkussionsinstrumente gern in zeitgenössischen Kompositionen eingesetzt.
Im Trio K/D/M haben sich im Jahr 2008 drei Solisten zusammengefunden, die die Kombination der perkussiven Klangfarben mit denen des Akkordeons so reizvoll fanden, dass sie seit der Gründung des Ensembles zahllose Werke bei Komponisten in Auftrag gegeben und uraufgeführt haben. In der Saison 2014/2015 trat das Trio K/D/M bei zahlreichen Festivals auf, u.a. bei den Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik (Österreich), Controtempo (Rom), Archipel (Genf) und ManiFeste (Paris), und spielte Uraufführungen u.a. von Fernando Fiszbein (Argentinien), Michelle Lou (USA), Bruno Giner (Frankreich) und Marc Garcia Vitoria (Spanien). Zu den wichtigen Aufnahmen des Trios gehören eine CD im Rahmen der Reihe "Meyer Foundation Young Soloists" (2010) und eine Porträt-CD mit Musik des Komponisten François Narboni (2013).
Gilles Durot (Perkussion) wurde von Jean-Daniel Lecoq am Konservatorium in Bordeaux und anschließend von Michel Cerutti am Konservatorium in Paris (CNSMDP) ausgebildet. Danach arbeitete er für die wichtigen Orchester der französischen Hauptstadt: das Orchestre National de France, das Orchestre Philharmonique de Radio France und das Orchestre de l'Opéra National de Paris, unter der Leitung u.a. von Pierre Boulez, Lorin Maazel, Kurt Masur, Myung-Whun Chung, Christoph Eschenbach, Peter Eötvös und Jonathan Nott. Im Jahr 2007 wurde Gilles DurotMitglied des Ensemble intercontemporain. Als Solist hat Gilles Durotmit vielen Komponisten an der Weiterentwicklung des Repertoires für Schlagwerk mitgearbeitet und über 200 Werke uraufgeführt. Seine künstlerischen Interessen reichen jedoch weit über die Neue Musik hinaus. So trat er u.a. mit Johnny Hallyday, Les Tambours du Bronx, dem Rapper Kery James, dem Tango-Gitarristen Tomás Gubitsch und dem Jazz-Musiker Louis Sclavis auf. Gilles Durot ist Gründungsmitglied des Trio K/D/M.
Victor Hanna (Perkussion) lernte bei Marc Bollen, Béatrice Faucomprez, Francis Brana und Nicolas Martynciow. Gleichzeitig erweiterte er sein Können in den Bereichen der afrokubanischen Perkussion, der Neuen Musik und der Improvisation und arbeitete mit Choreographen und Regisseuren zusammen. Im Jahr 2008 wurde er am Pariser Konservatorium (CNSMDP) in die Klasse von Michel Cerutti aufgenommen. Zusätzlich sammelte er Orchestererfahrungen beim Lucerne Festival Academy Orchestra, beim Verbier Festival Orchestra und bei wichtigen französischen Orchestern. Nach Projekten mit dem Ensemble Multilatérale, dem Ensemble 2e2m und Le Balcon sowie dem ausgezeichneten Abschluss seines Studiums wurde er 2012 Mitglied des Ensemble intercontemporain.
Anthony Millet (Akkordeon) schloss sein Studium bei Max Bonnay am Konservatorium Paris (CNSMDP) mit Auszeichnung ab. Seitdem wird er als Solist zu ganz unterschiedlichen Ensembles und Orchestern eingeladen. So arbeitet er regelmäßig mit dem Orchestre de Paris, dem Ensemble intercontemporain, dem IRCAM oder mit Ensembles wie TM+, Aleph, Accroche note, Ars Nova und Nomos. Anthony Millet spielte zahlreiche Uraufführungen und ermutigt Komponisten stets, das Repertoire seines Instruments um neue Werke zu erweitern. Gemeinsam mit Gilles Durot und Bachar Khalifé war er 2008 Gründungsmitglied des Trio K/D/M. Mit dem Saxophonisten Jean-Pierre Baraglioli bildet er außerdem das Duo Migrateur. Anthony Millet ist auch außerhalb der Neuen Musik sehr aktiv. In seiner Eigenschaft als Tango aficionado hat er mehrere Tango-Formationen mitgegründet. Er war an Projekten im Theater- und Musiktheaterbereich beteiligt (u.a. für die Comédie Française und die Opéra de Paris), er musiziert mit dem libanesischen Sänger und Komponisten Marcel Khalifé und tritt auch mit traditionellen französischen Liedern auf.
Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 26. Mai 2015
Gérard Grisey
Stèle (1995)
für zwei Basstrommeln
Clara Iannotta
3 sur 5(2012-13)
für zwei Perkussionisten und Akkordeon
Régis Campo
Laterna Magica (2012)
für Akkordeon solo
François Narboni
The Mosellan Psycho(2009-10)
für Akkordeon, Vibraphon und Marimba
Deutsche Erstaufführung
ca. 20:55 Konzertpause
Céline Grillon im Gespräch mit Victor Hanna und Anthony Millet
Sylvain Kassap
Kammer Deutsche Melodien(2015)
für Akkordeon und zwei Perkussionisten
Uraufführung
Georges Aperghis
Le corps à corps(1978)
für Zarb solo und Stimme
Jean-Pierre Drouet
La matière de l'air (2011)
für Akkordeon und zwei Perkussionisten
Deutsche Erstaufführung
Gilles Durot, Perkussion
Victor Hanna, Perkussion
Anthony Millet, Akkordeon