Debatte um Netzneutralität

Netflix verstopft das Internet

Eine Seite der Videostreaming-Firma Netflix ist auf einem Laptop-Bildschirm zu sehen.
Die in den USA populäre Online-Videothek Netflix ist seit September 2014 auch in Deutschland auf Sendung. © dpa / Bernd Von Jutrczenka
Netzreporter Marcus Richter im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 04.06.2015
Wenn der gestreamte Film ruckelt oder Downloads ewig dauern, kann das an Entertainment-Diensten wie Netflix liegen. In Nordamerika gehen zeitweise fast 70 Prozent des Datenverkehrs auf das Konto dieser Dienste. Solche Zahlen befeuern die Debatte über Neutralität und Monopolisierung des Netzes.
Wenn Politiker einen Ausbau des schnellen Internets fordern, dann rennen sie damit für gewöhnlich offene Türen ein. Denn niemand hat es gern, wenn es mitten im gestreamten Film ruckelt, wenn nachgebuffert wird, wenn Downloads ewig lange dauern. Diese Ärgernisse liegen aber offenbar nicht nur an der Bandbreite, sondern auch daran, dass zunehmend sogenannte Echtzeit-Entertainmentdienste die Datenautobahnen verstopfen: Netflix und Co. sind laut einer aktuellen Analyse verantwortlich für fast 70 Prozent des Datenverkehrs in Nordamerika. Auf Netzflix alleine entfallen 37 Prozent.
Werden Daten bevorzugt transportiert?
Diese Zahlen befeuern die Netzneutralitätsdebatte, also die Frage danach, ob bestimmte Daten im Internet vorrangig transportiert werden - und wer dafür bezahlt. Außerdem sehen Beobachter die Gefahr einer Monopolisierung des Netzes. In Lateinamerika gehen bereits jetzt 60 Prozent des mobilen Datenverkehrs auf das Konto zweier Unternehmen: Facebook und Google.
Netzreporter Marcus Richter erklärt, in welche Richtung die Entwicklung des Internets geht.
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