Datenflut vom Mars

Von Harro Zimmer · 11.11.2012
Am kommenden Dienstag arbeitet der Rover Curiosity seit 100 Tagen auf dem Roten Planeten und hat bisher alle Erwartungen voll erfüllt. Die Wahl des Landeplatzes im Gale-Krater erwies sich als optimal. Der Weltraumexperte und Journalist Harro Zimmer zieht Bilanz.
Zurzeit untersucht der Rover ein Gebiet, das die Wissenschaftler "Rocknest" getauft haben. Ein Areal, das vielfältiges geologisches Material bietet. Insgesamt rund 500 Meter hat der Rover bis dorthin zurückgelegt. Der feine Sand um Rocknest ähnelt stark dem verwitterten Basalt, wie man ihn zum Beispiel an den Hängen des Mauna Kea auf Hawaii findet. Nun ist man auf der Suche nach durch Wasser geprägtem Gestein.

Bis zum 31.Oktober übermittelte Curiosity 21603 Bilder und eine Flut von Daten zur Erde. Interessante Resultate kamen aber auch von jenen Experimenten, die keine Bilder produzieren. So zeigte der deutsche Strahlungsdetektor RAD, dass die schweren Teilchen der kosmischen Strahlung glatt die extrem dünne Marsatmosphäre durchdringen. Ein Faktor, der bei der Planung einer bemannten Mission besonders berücksichtigt werden muss.

Zur Routine gehört ein täglicher Wetterbericht, der gegenwärtig Nachttemperaturen um -73°C anzeigt, während am Marsmittag die Temperatur um den Gefrierpunkt schwankt. Der Forschungsalltag verläuft im Augenblick unspektakulär, doch man hat das große Fernziel, den rund 20 km entfernten Mount Sharp, immer vor Augen.

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