Bestellen per Knopfdruck kann teuer werden
Manfred Kloiber im Gespräch mit Nana Brink · 01.09.2016
Das Badezimmerzubehör, das eigenständig den Nachschub ordert, der Kühlschrank, der sich selbst füllt: Dies ist über den sogenannten Dash-Button bei Amazon möglich. Der IT-Experte Manfred Kloiber ist davon nicht begeistert.
Der smarte Kühlschrank, der sich selbst füllt, der Geschirrspüler, der eigenständig Tabs nachbestellt: Beides ist jetzt in der Realität angekommen. Amazon hat nun auch in Deutschland einen Dash-Button zum Bestellen von Artikeln auf den Markt gebracht.
Bestellung auf Knopfdruck, das klingt erst einmal verlockend – oder doch nicht? Dieser Bestellprozess funktioniere nämlich nur bei ganz bestimmten Produkten, erklärt IT-Experte Manfred Kloiber im Deutschlandradio Kultur. Bestimmte Marken müssten sich an dem System erst einmal beteiligen:
"Das ist ja relativ teuer, wenn zum Beispiel Waschmittel nicht im Supermarkt abgeholt, sondern nach Hause gebracht wird. Und deswegen sind da auch nur solche Kunden in der Lage, automatisch zu bestellen, die in einem speziellen Programm bei Amazon drin sind. Wo dann einmal im Jahr eine Gebühr bezahlt wird, mit der dann auch Zustelldienste abgegolten sind. Also die erwarten schon einen gewissen Mindestumsatz."
"Das ist ja relativ teuer, wenn zum Beispiel Waschmittel nicht im Supermarkt abgeholt, sondern nach Hause gebracht wird. Und deswegen sind da auch nur solche Kunden in der Lage, automatisch zu bestellen, die in einem speziellen Programm bei Amazon drin sind. Wo dann einmal im Jahr eine Gebühr bezahlt wird, mit der dann auch Zustelldienste abgegolten sind. Also die erwarten schon einen gewissen Mindestumsatz."
Spätere Preiserhöhungen sind wahrscheinlich
Ziele von Amazon seien eine stärkere Kundenbindung und eine weitere Erleichterung des Online-Einkaufens, sagt Kloiber. Preisvergleiche könnten dabei allerdings auf der Strecke bleiben, so warnt er den Verbraucher:
"Hier ist es so: Man denkt eben nicht mehr darüber nach, sondern drückt nur auf den Knopf. Man bleibt garantiert bei dem einen Anbieter, den man einmal ausgewählt hat. Und man bleibt vor allen Dingen auch bei diesem Händler. Das ist eine extrem sichere Kundenbindung, die da generiert wird, die man wahrscheinlich gar nicht mehr verlässt. Und da kann man später auch sagen: 'Da kann man mit den Preisen wahrscheinlich nach oben gehen.' Weil der Kunde eben diese wahnsinnige Bequemlichkeit hat."
"Hier ist es so: Man denkt eben nicht mehr darüber nach, sondern drückt nur auf den Knopf. Man bleibt garantiert bei dem einen Anbieter, den man einmal ausgewählt hat. Und man bleibt vor allen Dingen auch bei diesem Händler. Das ist eine extrem sichere Kundenbindung, die da generiert wird, die man wahrscheinlich gar nicht mehr verlässt. Und da kann man später auch sagen: 'Da kann man mit den Preisen wahrscheinlich nach oben gehen.' Weil der Kunde eben diese wahnsinnige Bequemlichkeit hat."