Das Jahr, was bringt’s

8760 Stunden 2017

Der Silvesterbrauch des Bleigießens wird am 31.12.2013 auf einer privaten Feier in Sieversdorf (Brandenburg) gezeigt. Man erhitzt ein Bleistück über einer Kerze und lässt das geschmolzene Blei in kaltes Wasser fließen. Aus der Form des im Wasser schlagartig erkaltenden flüssigen Bleis wird die Zukunft gedeutet. Foto:
Im Blei verborgen liegt das neue Jahr. © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Von Uwe Golz · 01.01.2017
Das Blei ist gegossen, die letzten Raketen in den Himmel gestiegen, der Rutsch ins neue Jahr überstanden. Katerstimmung macht sich nur bei zu viel Alkoholgenuss breit. Was das neue Jahr bringt, liegt noch in weiter Ferne.
Man muss kein Astrologe sein, um die Zukunft des neuen Jahres vorherzusagen. Was es bringt, ist klar, erstmal wieder zwölf Monate, die überstanden werden müssen. Wetterkapriolen, die man so – mal wieder – nicht vorhergesehen hat. Und natürlich überraschen uns auch Ostern und das kommende Weihnachten mit ihrem plötzlichen, vor allem aber unerwarteten Erscheinen im Kalender. Auch der nächste Geburtstag meldet sich irgendwann und der ist ebenfalls nicht immer ein gern gesehener Gast. Aber es kommt, wie es kommt – eine Erkenntnis aus dem rheinländischen Raum.
Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.
Prosit Neujahr -
Ob gut, ob schlecht, wird später klar.
Doch bringt's nur Gesundheit und fröhlichen Mut
Und Geld genug, dann ist's schon gut.
Wilhelm Busch
Gute Vorsätze fürs neue Jahr sind da, um gebrochen zu werden. Denn fast immer sind wir nicht ehrlich zu uns, sondern versprechen uns Unrealistisches. Die letzte Zigarette verqualmt mit dem ersten Zug im neuen Jahr zu Asche; Pizza und Döner schmecken auch im neuen Jahr zu gut, als dass die Pfunde purzeln und natürlich ist das Wetter mal wieder viel zu schlecht, um die Joggingrunde durch den Park zu drehen.
Das einzig Verlässliche sind die Lebenslieder. Die werden wir nicht los, sie kleben wie Kletten in unseren Erinnerungen. Und sie sind es, die uns helfen, das neue Jahr - eigentlich jedes Jahr - erneut zu überstehen.
In diesem Sinn wünscht das Team vom Sonn- und Feiertagsmorgen allen Hörerinnen und Hörern ein friedvolles, glückliches und erfolgreiches 2017.
Habe ein heitres, fröhliches Herz
Januar, Februar und März,
Sei immer mit dabei
In April und Mai,
Kreische vor Lust
In Juni, Juli, August,
Habe Verehrer, Freunde und Lober
In September und Oktober,
Und bleibe meine gute Schwester
bis zum Dezember und nächsten Silvester.
Theodor Fontane

Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de erreichen.