Das Ende naht
17.03.2013
Auf der Messe steht der Autor im Mittelpunkt, wahlweise auch das Event um den Autor. Und das, obwohl die Denker der Postmoderne den Autor doch für abgeschafft erklärten.
"Alle Kids bis 12 Jahre, die ihr Lieblingsbuch mitbringen und bis 10 Uhr auf die Messe kommen, erhalten freien Eintritt", verspricht die Messe für den Sonntag. Nach den Fantasycharakteren überfluten jetzt die Lieblingsbücher das Lesefest.
"Ich glaube an die Wirkung von Büchern, daran, dass sie Teile des Bewusstseins ausleuchten, die ohne Bücher dunkel bleiben." Das sagt der Kultautor Dave Eggers, gerade erstmals in Deutschland, steht so in der "Süddeutschen". Und das, wo Klaus Theweleit uns doch die Tage wieder einmal hat wissen lassen, das Buch sei der Last entledigt, etwas zu bedeuten.
Wo es aber um Bücher geht, setzt sich die Aufklärung noch immer wieder durch. Die kriegt man da nicht raus, es ist wie bei einem Tintenfleck auf einem weißen Tuch. So postmodern können wir anscheinend gar nicht werden. Die Denker der Postmoderne haben ja einst den Autor abgeschafft. Die waren nie auf der Leipziger Buchmesse.
Hier steht der Autor, die Autorin fest im Mittelpunkt, wahlweise ein Event. Ein Hauptgewinn ist es natürlich, wenn der Autor das Event ist. Wie Michail Gorbatschow. Aber der ist ja nicht gekommen - wegen Überanstrengung, wie es hieß. Dabei hätte er doch bloß auf dem Blauen Sofa sitzen müssen. Nike Wagner ist auch nicht gekommen. Die hätte über die Jubilare Richard Wagner und Jean Paul reden sollen. Letzterer hat nächste Woche 300. Geburtstag. Der große Ungelesene und Unterschätzte der deutschen Literatur - den hätte man richtig würdigen müssen hier in Leipzig. Jetzt müssen wir wieder 100 Jahre warten.
Gestern schon habe ich dem Ende ins Auge geblickt. Unter den kostümierten Kids war nämlich auch das Ende höchstpersönlich. Es waren zwei. Der eine trug ein Schild um den Hals: THE END IS NEAR. Der andere lief hinter ihm, auch mit Schild. Das zeigt der nächste Blog. Es wird dann auch schon der letzte sein.
Alle Blogeinträge von Hans von Trotha:
Die Messe.Der Blog
Das Programm von Deutschlandradio Kultur zur Messe:
Sendungsportal Leipziger Buchmesse
Das Blaue Sofa im Deutschlandradio Kultur
"Ich glaube an die Wirkung von Büchern, daran, dass sie Teile des Bewusstseins ausleuchten, die ohne Bücher dunkel bleiben." Das sagt der Kultautor Dave Eggers, gerade erstmals in Deutschland, steht so in der "Süddeutschen". Und das, wo Klaus Theweleit uns doch die Tage wieder einmal hat wissen lassen, das Buch sei der Last entledigt, etwas zu bedeuten.
Wo es aber um Bücher geht, setzt sich die Aufklärung noch immer wieder durch. Die kriegt man da nicht raus, es ist wie bei einem Tintenfleck auf einem weißen Tuch. So postmodern können wir anscheinend gar nicht werden. Die Denker der Postmoderne haben ja einst den Autor abgeschafft. Die waren nie auf der Leipziger Buchmesse.
Hier steht der Autor, die Autorin fest im Mittelpunkt, wahlweise ein Event. Ein Hauptgewinn ist es natürlich, wenn der Autor das Event ist. Wie Michail Gorbatschow. Aber der ist ja nicht gekommen - wegen Überanstrengung, wie es hieß. Dabei hätte er doch bloß auf dem Blauen Sofa sitzen müssen. Nike Wagner ist auch nicht gekommen. Die hätte über die Jubilare Richard Wagner und Jean Paul reden sollen. Letzterer hat nächste Woche 300. Geburtstag. Der große Ungelesene und Unterschätzte der deutschen Literatur - den hätte man richtig würdigen müssen hier in Leipzig. Jetzt müssen wir wieder 100 Jahre warten.
Gestern schon habe ich dem Ende ins Auge geblickt. Unter den kostümierten Kids war nämlich auch das Ende höchstpersönlich. Es waren zwei. Der eine trug ein Schild um den Hals: THE END IS NEAR. Der andere lief hinter ihm, auch mit Schild. Das zeigt der nächste Blog. Es wird dann auch schon der letzte sein.
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Die Messe.Der Blog
Das Programm von Deutschlandradio Kultur zur Messe:
Sendungsportal Leipziger Buchmesse
Das Blaue Sofa im Deutschlandradio Kultur