Darboven-Ausstellung in den Deichtorhallen

Hommage an eine eigenwillige Konzeptkünstlerin

Konzeptkünstlerin Hanne Darboven
Die 2009 verstorbene Künstlerin Hanne Darboven. © imago/sepp spiegl
Florentine Gallwas und Nicole Krapat im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 25.02.2017
Die Hamburger Deichtorhallen erinnern mit der Ausstellung "Gepackte Zeit" an die international renommierte Künstlerin Hanne Darboven, die 2009 in der Hansestadt starb. Parallel eröffnet ein Dokumentationszentrum.
Hanne Darboven, vor acht Jahren verstorben, zählte schon zu ihren Lebzeiten zu den bedeutendsten Künstlerinnen der internationalen Konzeptkunst. Bekannt wurde Darboven zunächst vor allem mit ihren Schreibarbeiten und mit ihren aus diesen Schreibarbeiten resultierenden seriellen Blattfolgen, die mit Zahlenreihen, Schrift und später auch mit Bildmaterial gefüllt sind.
Das Schaffen Darbovens wollen die Hamburger Deichtorhallen nun mit einem ganz neuen, einem frischen Blick würdigen. Unter dem Titel "Gepackte Zeit" zeigt die Sammlung Falckenberg nun Werke Darbovens.
Für Nicole Karpat von der Hanne-Darboven-Stiftung ist die Ausstellung "ein Zeugnis" und eine direkte Umsetzung des Titels "Gepackte Zeit":
"Mit leidenschaftlichem Arbeitseifer und unermüdlich geht Hanne Darboven in ihrem Werk dem Vorhaben nach, Zeit zu packen, zu v-e-r-packen, zu verdichten und zu fassen." Mit ihren Arbeiten "ordne", "raffe" und "dehne" Hanne Darboven Zeit, sagte Karpat im Deutschlandradio Kultur. Karpat hebt dabei insbesondere eines der Hauptwerke Darbovens hervor: "Kinder dieser Welt".
Und Florentine Gallwas, Kuratorin der Stiftung, vergleicht die Arbeiten Darbovens mit Schostakowitsch-Sinfonien: "Klangteppiche - das macht sie visuell. Sie nimmt den ganzen Raum ein. Und das macht sie mit den Blättern. Das macht sie mit der Konzeptkunst, das macht sie mit den Zahlen."
Parallel zum Auftakt der Ausstellung eröffnete die Hanne-Darboven-Stiftung das Dokumentationszentrum Am Burgberg in Hamburg-Harburg, dem ehemaligen Wohnhaus der Künstlerin.
Die Ausstellung "Gepackte Zeit" ist noch bis zum 3. September 2017 in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen.
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