Clubszene

"Der Stoff lag vor der Nase"

Selbstporträt der Comickünstler Valentin Kopetzki und Jens Bringmann als Gangster mit Bleistiften.
Selbstporträt der Comickünstler Valentin Kopetzki und Jens Bringmann © Bringmann & Kopetzki GbR
Moderation: Martin Böttcher · 25.09.2014
Das Künstlerduo Bringmann&Kopetzki gilt als Chronist der Clubszene. In ihren Karikaturen fangen die beiden wechselnde Moden und Themen ein. Den Stoff für ihre Geschichten finden sie in der Realität des Nachtlebens.
Bringmann & Kopetzki zeichnen seit 25 Jahren gemeinsam Comics über die Clubszene. Ihre bekannteste Figur ist "Hotze". In den Zeichnungen des Duos geht es etwa um explodierende Gagen, um wechselnde Drogenmoden oder das Phänomen der Superstar-DJ's.
Das Magazin "Groove" bezeichnete Bringmann&Kopetzki als Chronisten einer Szene, die sich ansonsten jeder Nacherzählung verweigere.
Sie seien die Ersten gewesen, die sich überhaupt mit diesem Genre beschäftigt hätten, sagte Jens Bringmann im Deutschlandradio Kultur. Im Rückblick auf die Anfänge ihrer gemeinsamen Arbeit könne er sagen:
"Ich glaube, wir haben es von Anfang an ziemlich gut gemacht. Wenn man zu den Ersten gehört, dann setzt man einen Standard. Seitdem hat sich keiner mehr so weit rausgetraut, hatte ich das Gefühl. Ich will nicht selbstverliebt klingen, aber wir waren einfach ganz okay in dem, was wir getan haben."
Man beschließe ja auch nicht einfach, Chronist der Szene zu werden, ergänzte Valentin Kopetzky:
"Sondern das hat ja eigentlich ganz organisch angefangen, indem wir einfach damals noch Zitate aus dem Nachtleben illustriert haben. Wenn man das aber so viele Jahre macht, dann braucht man ja Themen. Und deshalb wird man automatisch so ein bisschen zum Spiegel dieser Szene."
Der Stoff für die Zeichnungen stamme teilweise auch aus dem Techno-Club "Stammheim" in Kassel, an dessen Gründung sie 1994 beteiligt gewesen seien:
"Da waren wir über acht Jahre direkt mittendrin. Da ist Gott und die Welt durchgekommen. Wir hatten halt genügend Stoff direkt vor der Nase, den man einfach verwerten konnte. Und deswegen ist das auch so authentisch geworden."