Chronik einer Veränderung

Von Almuth Knigge · 29.05.2007
Seit dem 18. Jahrhundert residierten illustre Gäste im Kurhaus Heiligendamm. Zar Nikolaus I. und Rainer Maria Rilke waren zu Gast. Marcel Proust atmete an der Ostsee tief durch, aber auch Adolf Hitler und Benito Mussolini kamen.
Als im Mittelalter der Blanke Hans dem Kloster von Dobberan dräute, flehten die Mönche um ein Wunder. Und siehe, ein Wall aus Stein erhob sich am Strand und schied die Flut von der Ostsee. Das Brackwasser vertorfte zum Conventer See – und so kam Heiligen Damm zu seinem Namen – das ist die eine Geschichte. In der Zweiten hatte der Teufel seine Hand im Spiel – der wollte einem Schäfer seine Seele abkaufen und ihm dafür einen Damm bauen, damit der Weg zur Weide nicht mehr so beschwerlich war - das hat nicht geklappt, der Teufel wurde vertrieben und der heilige Damm war über die Grenzen hinaus für seine Schönheit berühmt.

"Hier ist der Prospekt bewunderungswürdig schön","

schrieb der britische Schriftstelle Thomas Nugent 1766, lange vor der Gründung des Bades.

""Der heilige Damm bezauberte uns gänzlich, er hat das Ansehn eines großen durch Kunst errichteten Deiches, um die See anzuhalten, die sonst das ganze Land überschwemmen würde. Sie meae sedes Ultimatum senectae. Möge es der Sitz meines Greisenalters sein."

"Das ist ein einmaliger Ort und davon geht so viel Zauber aus, die alten Griechen haben so was Arkadien genannt und die Romantiker haben das als verlorenes Paradies bezeichnet."

230 Jahre liegen zwischen diesen beiden schwärmerischen Beschreibungen. Als Anno August Jagdfeld vor zehn Jahren ein Foto dieser historischen Kulisse sah, war er sofort hingerissen von der Schönheit.

"Also ich hab das Foto gesehen damals im Focus, es war diese berühmte Silhouette vom Meer aus. Und darunter stand, Heiligendamm ist jetzt seit sechs Jahren im Dornröschenschlaf, wer küsst Dornröschen wach oder so ähnlich. Und ich war sofort so begeistert, ich dachte, so was schönes kann es gar nicht geben, wahrscheinlich hat ein Hollywoodstudio vergessen, die Kulissen abzubauen."

Jagdfeld, der mit geschlossenen Immobilienfonds sein Geld gemacht hat, sammelte rund 200 Millionen Euro bei wohlhabenden Leuten zusammen, fuhr hin und kaufte den ganzen Ort für schlappe 12,5 Millionen. Er begann das Schmuckstück zu restaurieren, kurz bevor sich in Mecklenburg-Vorpommern die erste rot-rote Regierung anbahnte. Das Königsblau des Meeres, dass Blattgrün der Buchen, das Altweiß der wilden Steilküste, das alles faszinierte - den Adel des 18. Jahrhunderts genauso wie den neuen Investor des 20. Jahrhunderts.

1793, am. 22. Juli soll es gewesen sein, da stieg zum ersten Mal ein herzoglicher Beamter in die Fluten, begleitet vom Prof. Samuel Gottlieb Vogel, dem Leibarzt des Mecklenburgischen Fürsten Friedrich Franz I. – und damit ward das erste deutsche Seebad begründet. Baden im Meer, so hatte man herausgefunden, sei gut gegen Entnervung, Gicht und Erschlaffung der Eingeweide.

"In dieser Zeit hat das Bad so den Flair gehabt ein aristokratisches Bad zu sein, ein Bad der gehobenen Bürgerschaft und gleichzeitig durch Friedrich Franz I initiiert so eine Aufhebung des höfischen Zeremoniells."

Der Historiker Wolf Karge hat ein viel beachtetes kleines Büchlein über das erste deutsche Seebad geschrieben … kenntnisreich, kein Wunder, er ist dort aufgewachsen.

"Und mit dem ersten Verkauf des Bades 1873 ist schon festgelegt worden, dass immer diese Situation zu erhalten ist. das ist immer in den Verkaufsbedingungen festgelegt gewesen und so hat sich das über die folgenden Jahrzehnte weitertradiert."

26 weiße Prachtvillen am Saum des Meeres und ein hochherrschaftliches Kurgebäude. "Hic te laetitia invitat post balnea sanum"- "Hier lädt dich, nach dem Bade geheilt, die Freude ein" - prangt in goldener Schrift – noch heute – über der prächtigen Säulenterasse am Kurhaus. Das Geld dafür verdiente sich der Landesherr damit, dass er Kinder an den Prinzen von Oranien verkaufte - für kriegerische Zwecke. Den betuchten Gast störte es nicht. Er genoss das Ambiente mit Schwanenjagd und Manöverspielen und die Spielbank 80 ungestörte Jahre lang, bis zum ersten Mal der Ruin drohte.

"Mit seinem weißen Kurhaus und seinen leuchtenden Villen vor dem dunklen Buchenwald bietet es dem von See kommenden Beschauer ein Bild von unvergleichlichem Reiz. Irgendetwas südliches, italienisches liegt über Wald und Häusern. Man kann es nicht sagen, aber es ist da. Und dann ist da ein Stil in der Anlage des Kurhauses und der ganzem zum Bade gehörenden Häusergruppe. Nur ererbte Kultur und durch Tradition sicher gewordener Geschmack konnten derartiges schaffen. Dieses Bad nun, das an Stil und Vornehmheit nicht seinesgleichen hat, soll nicht Gefahr laufen, an baulicher Arterienverkalkung eines sicheren aber unrühmlichen Todes zu sterben."

"Es stand mehrfach vor dem Zusammenbruch also das ist überhaupt keine Geschichte, die jetzt nach dem Ende der DDR auftrat, sondern es gab immer sporadisch in unterschiedlichen Zeitabständen die Situation - jetzt kracht's zusammen."

Offensichtlich war es schon immer schwierig, ein mondänes Seebad allein durch den Badebetrieb am Leben zu erhalten. – und gleichzeitig die Tradition zu wahren. 1872 wurde der ganze Ort zum ersten Mal komplett verkauft – für 500.000 Taler. Zunächst einmal investierten die neuen Besitzer kräftig – zur Freude der Bevölkerung, wie im Doberaner Anzeiger zu lesen war.

"Die neuen Besitzer sind sich der Kulturmission, die sie als Eigentümer eines so einzigartigen Ortes der Mitwelt schulde, bewusst gewesen und haben alles Erdenkliche getan, um dem im Laufe der Jahre etwas altersschwach gewordenen Bade neues Leben einzuhauchen."

Spekulanten kamen, Besitzer gingen - Wind und Wetter setzten der Kulisse arg zu, die Faszination der Gäste blieb. Illustre Gäste - wie Zar Nikolaus I, Rainer Maria Rilke, Marcel Proust und Kaiser Wilhelm I. Von ihm ist folgende Szene verbürgt. In bester Laune kickte er mit seinem Stiefel einen Stein ins Wasser und zeigte mit ausholender Handbewegung auf die leuchtenden Bauten und prophezeite:

"Dieses ist meine weiße Stadt, gebaut für die Ewigkeit, das schönste Seebad der Welt."

"Nicht immer wird es in unserer bittersten Zeit möglich sein, sorgenfrei hierherzukommen, aber auch dem ärgsten Hypochonder muss und wird es hier gelingen, in ganz kurzer Zeit alle Sorgenlast abzuschütteln und zu vergessen. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht vereinigen sich Vorzüge auserlesner Art zu einem Zauberstab, um die Sorgen und Wirren der großen Welt vergessen zu machen. Ich glaube, dass Heiligendamm bzw. das Kurhaus heute wohl das Mondänste, in hoteltechnischer und architektonischer Hinsicht vollkommenste Betrieb an der ganzen Ostseeküste ist."

Das war 1932.

"Hier finden wir alles vereinigt, was Menschenhirn ersann um den reisenden Menschen auch ein vielleicht sehr komfortabel eingerichtetes Heim zu ersetzen. Nun können Kinder und Erwachsene im Sand buddeln, Burgen bauen und im Sande lagern. Fast unnötig zu bemerken, dass die Gäste wie eine große Familie ganz unter sich sind, denn dieser Teil des Strandes und die breite Promenade ist nur den Gästen zugänglich."

Gästen wie Benito Mussolini und Adolf Hitler, dem die Stadt als erste Deutsche Stadt überhaupt bereits 1932 die Ehrenbürgerwürde verlieh – und die gerade erst vor vier Wochen durch die Stadtvertreter wieder aufgehoben wurde. Die Nationalsozialisten hatten Großes vor - eine riesige Adolf-Hitler-Schule sollte entstehen – eine Pflanzstätte für beste deutsche Führer hieß es zur Grundsteinlegung 1938. Heute erinnert nur noch eine ein Kilometer asphaltierte Straße zum Strand an das gescheiterte Vorhaben. Ein Jahr später hörte das Badeleben abrupt auf – das Seebad wurde zum Reservelazarett und bekam einen Tarnanstrich – die weiße Stadt am Meer verlor ihr Gesicht

Doch die eigentliche Zerstörung begann nach dem Krieg. Die rote Armee machte hier Quartier.

"Verwahrlost ragen Buhnen und Landungsbrücke in die See. Ihr Anblick stimmt traurig Zwei Fischerboote sind an Land gezogen. mehrere ausgebreitete Netze bedecken den Boden. Verloren und trostlos stehen Hotels, Pensionen und Kurhäuser da. Leere Fensterhöhlen gähnen. Steine liegen umher, Terrassen und Wege sind mit Unkraut überwuchert. Ein Bild des Verfalls und der Vernichtung."

Bis 1947 – da fasste die Landesregierung in Schwerin den Beschluss, das Seebad für die Genesendenfürsorge, wie es hieß, zur Verfügung zu stellen. In der Landeszeitung für Mecklenburg las man im Oktober 1948:

"Die Sozialversicherungsanstalt hat die dankbare und schwierige Aufgabe übernommen, Heiligendamm wieder erstehen zu lassen: als Kur und Erholungsstätte für das schaffende Volk. Die exklusive, bessere Gesellschaft wird sich nie mehr auf Kosten der Werktätigen von Ihrem Drohnendasein erholen. Wir betreten die neu hergerichteten Häuser, wohlige Wärme schlägt uns entgegen. Blumen und weiße Decken zieren die Tische, alles strömt wohlige Behaglichkeit aus."

"Wir haben als Jugendliche immer vom Kurschritt gesprochen, der Kurschritt ist eine verlangsamte Bewegung, kein Mensch, der da zur Kur war, war in Hetze. Das hat sich so auf diesen Ort ausgewirkt, es gab so eine Art der Verlangsamung."

Wolf Karge, der Historiker, erinnert sich an seine Jugendjahre:

"Um 10 war Nachtruhe und um 19 Uhr mussten die Patienten auch in den Häusern sein, denn später war die Haustür zu und sie kamen nicht mehr rein und es gab Zimmerdurchgänge und wenn dann jemand fehlte und die Sache wurde ruchbar, dann gab's Kurabbruch und das heißt selbst bezahlen."

Gut 40 Jahre später streift Erika Werner mit ihrer Kamera durch den kleinen Ort. Die arbeitslose Buchhändlerin fotografiert - besser – sie dokumentiert. Die Entwicklung von Heiligendamm. Fünf dicke Ordner hat sie im Schrank – knorpelige Buchenstämme, atemberaubende Meerblicke, Sicherheitszäune, mit Brettern verrammelte alte Läden – eine Auswahl davon stellt sie ins Internet.

"Und dahinten war Haus Putin, nee Haus Perle. Ja, es gab das Gerücht, er wollte das haben. Was daran wahr ist, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es früher die Perle war und eines der ersten Gebäude, wo die ersten Gäste logierten."

Die Perle musste der Abrissbirne weichen. Dort entsteht jetzt eine Pressetribüne, damit die Medien einen unverstellten Blick auf die Staatsmänner und die Kanzlerin haben, wenn sie sich am 8. Juni zum Familienfoto auf der Hotelterrasse gruppieren. Die Perle soll wieder originalgetreu aufgebaut werden - aber was das heißt – darüber wird heftig gestritten. Das kriegen auch die Touristen und Kurgäste mit, die im Frühjahr 2007 zwischen den Polizisten, die auf der Strandpromenade flanieren, die Sonne genießen.

"Das hat sich unheimlich verändert."

Herr Kaschube hört sich zwar an, wie jemand aus dem tiefen Westen, aber geboren ist er in Mecklenburg.

"Wenn man mal den Vergleich anstellt zu 1990. Um 200 Prozent hat sich das verändert, was hier also ... die Infrastruktur - auch die Hotelkapazitäten also das hat es ja überhaupt nicht gegeben in der Form."

Zusammen mit seiner Frau Hannelore macht er im benachbarten Kühlungsborn Urlaub.

"Wobei also das im Grunde schon zuviel ist - also alles ganz toll, aber man muss nicht noch mehr dazu bauen, irgendwann ist das Maß voll und was mich so ein bisschen stört, man geht immer so auf den 5-Sterne-Touristen ja mindestens 4 plus ich hab mal jetzt letztens die Frage gestellt, was ist eigentlich für den Otto-Normalverbraucher möchte man den hier gar nicht oder was ist los?"

Weil der Fremdenführer nicht kommt, klärt er Frau Muth aus Düsseldorf, die in der Kurklinik ein Rückenleiden musste auskuriert, ein wenig über die jüngere Geschichte des Seebades auf.

"Das war was für die privilegierten im Grunde genommen, mein Schwiegervater hat erzählt, dass er hier gekurt hat, konnte man sich das leisten? Nein, man wurde hierin geschickt vom FDGB, das war so üblich, bis zu Wende war das, dann sind die Häuser hier alle zerfallen. Was war denn in diesen Häusern? Das waren Sanatorien, und das Kurhaus, da haben die dann gesessen, da hab ich noch Fotos. Da darf man heute, als Otto-Normalverbraucher, nicht mehr rein, doch da darf man einen Kaffee trinken."

Als 2003 das Luxusresort öffnete, waren alle Gazetten und Wirtschaftmagazine voll davon. Aufschwung Ost. Dauerarbeitsplätze, Gäste, die mehr als nur eine Bratwurst verkonsumieren. Doch wer kam, das waren die Tagestouristen. Busseweise – Reiche gucken – und damit fing das "Problem" wohl an. Denn weil die wohlhabenden Gäste nicht unter sich bleiben konnten, blieben sie weg und kauften auch nicht die Ferienwohnungen, die eigentlich in den Perlen am Ostseestrand entstehen sollten. Und als der Investor das Hotelgelände absperren wollte, da regte sich Widerstand. Tief verwurzelt ist das Gefühl, das Seebad sei Volkseigentum. Die Geschichte wiederholt sich.

"Dadurch, dass in Heiligendamm von Beginn an ein Armenhaus existierte, also ein Haus in dem Kranke kostenlos aufgenommen wurden. Das waren nicht viele, aber sie waren präsent und diese Leute waren natürlich für die bessere Gesellschaft nicht so anregend, wenn sie da flanierten."

"Und es gibt immer wieder die Beschwerden, dass diese Armen sich auch auf die Bänke der Nobelhotels gesetzt haben und das hat immer wieder zu Konflikten geführt - jetzt sind es die Zaungäste, die jeden Tag mit Busladungen einfallen und die Architektur bewundern wollen, und ich hab es selbst erlebt, es macht wirklich keinen Spaß, in dem Kaffee von dem Hotel zu sitzen und von außen hält jemand so mit den Händen so um die Augen das Gesicht an die Scheibe und versucht reinzugucken, dann fühlt man sich wirklich wie im Zoo."

"Das hätte hier nicht so enden müssen und man hat ja nichts dagegen das auch andere herkommen auch aus anderen Schichten, aber das ganze hätte anders ablaufen müssen und wenn se für sich nen kleines Stückchen abgeteilt hätte, warum nicht und man hätte es nicht verfallen lassen dürfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da kein Geld für da war."

Erika Werner kann sich auch nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die 300 Euro für ein Zimmer ausgeben. Oder sogar 1000.

"Und dahinter das waren Geschäfte, das war ein Friseur gewesen, ganz früher mal ne Fotografin, ne Buchhandlung und ein Textilgeschäft. Die mussten dann aber alle raus."

Jetzt gibt es in Heiligendamm nichts mehr – keinen Laden, keinen Bäcker, keinen Geldautomaten. Auch Bernd Walter musste raus. 50 Jahre gab es das Schwanencafé. Bis Anfang Januar hat er durchgehalten, dann hat er über Nacht den Laden geräumt. Mit seiner Abfindung hat er in Kühlungsborn ein neues Café aufgemacht.

"Ich wäre gerne dageblieben, ich habe 1991 versucht, das Haus zu kaufen, aber ich bin halt nur ein Inostor, kein Investor."

Klassenkampf am Ostseestrand.

"Früher war es bunt in Heiligendamm. Da hatten sie Blumenbeete und alles. Wenn Sie jetzt dort gehen, haben sie die weißen Häuser und Grünpflanzen, Rasen, Efeu, die dazwischen den Bäumen gepflanzt sind, aber ne Blume sehen sie nicht, es ist nur grün und weiß."

Und grau. Weil die Auslastung des Nobelhotels nur rund 40 Prozent beträgt, war bislang auch kein Geld für die baufälligen Villen da. Nicht wenige befürchten eine kräftige Blamage, wenn die Mächtigen der Welt von der Hotelbar aus links auf die Seebrücke und rechts auf alte Bauruinen gucken. Doch die Kanzlerin befand, das Hotel an sich sei in Ordnung und so könnte man den Gästen gut zeigen, was man schon erreicht hätte – was aber auch noch alles getan werden müsse. Eine Metapher für die Wiedervereinigung sozusagen. Dass der Rest noch aufgebaut wird, daran glauben die Heiligendammer nicht. Auch nicht, dass die Fundus-Gruppe noch lange durchhält. Bärbel Koch und Heike Ohde von der Bürgerinitiative "Pro Heiligendamm" schon gar nicht.

"Wenn man einen ganzen Ort immobilienmäßig erworben hat, dann hat man auch eine Verantwortung. Weil da ja dann die ganze Entwicklung an einem Investor hängt. Und wenn der aus irgendwelchen Gründen nicht investieren kann, stagniert die Ortsentwicklung und da haben alle zu leiden, Einwohner wie Hotelgäste, weil die ja auch keine Lust haben, zwischen Ruinen zu lustwandeln.

Mittlerweile muss man einfach erkennen, wenn man sieht, wie die Fundus-Gruppe mit der Historie Heiligendamm umgeht, dass es doch eigentlich darum geht, möglichst viel aus dem Ort Heiligendamm finanziell herauszuschlagen, dass es hier einfach um Immobilienspekulationen geht. Dann fragt man sich wirklich, ob der Herr Jagdfeld das Ansinnen von Heiligendamm verstanden hat."

Da widerspricht der Historiker Wolf Karge.

"Für diese geringe Zahl von Badegästen ist die Exklusivität das wichtigste gewesen und Exklusivität kostet Geld, also heißt es, das eigentlich der Ansatz, wie er jetzt gewählt ist, durch Kempinski und Fundus, dass man sagt, wir machen was für die Upper Class und die zahlen dafür und sollen sich aber auch wohlfühlen, das alles entspricht dem Konzept wie es auch der Großherzog damals angesetzt hat."

"Das abstrakte (unwirkliche) Heiligendamm ist märchenhaft schön und prächtig! Des Süden Reiz und die Romantik des Nordens vereinigen sich in der Nähe des Meeres. Berauschend der Duft der Lindenblüte des frisch gemähten Heues, wenn der Meereshauch sie durch die Luft trägt."