Samstag, 20. April 2024

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Börsenexperte zu BVB-Anschlag
"Die Kontrollmechanismen haben absolut perfekt funktioniert"

Die Kontrollmechanismen der Börse haben nach Ansicht des Finanzmarkt-Experten Stefan Müller im Fall des Anschlags auf die Fußball-Mannschaft von Borussia Dortmund gut funktioniert. Hochspekulative Geschäfte lösten in dem Moment, in dem sie stattfänden, bereits Alarm bei der Bankenaufsicht Bafin aus, sagte Müller im DLF. Spätestens nach dem Anschlag seien eins und eins zusammengezählt worden.

Stefan Müller im Gespräch mit Benjamin Hammer | 21.04.2017
    Der Mannschaftsbus von Borussia Dortmund auf dem Trainingsgelände des BVB
    Mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB wollte der Tatverdächtige nach Einschätzung der Ermittler den Börsenkurs des Fußballvereins beeinflussen. (picture alliance /dpa / Marius Becker)
    Ein 28 Jahre alter Mann steht im Verdacht, am 11. April den Anschlag auf die Mannschaft des BVB verübt zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann aus Habgier gehandelt hat. Der Verdächtige habe mit dem Anschlag den Börsenkurs der BVB-Aktie beeinflussen und mit einer Wette auf fallende Kurse Geld verdienen wollen.
    Der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Wertpapier-Analyse, Stefan Müller, betonte im Deutschlandfunk, die Kontrollmechanismen der Börse hätten "absolut perfekt funktioniert". Derartige Transaktionen würden intensiv untersucht. Der Mann hätte keine Chance gehabt, auf diese Art Geld zu verdienen - selbst wenn der Kurs stark gefallen wäre.
    Müller ergänzte, ein solcher Fall sei weltweit einmalig und werde es auch bleiben. Deshalb dürfe man jetzt nicht die gesamte Finanzindustrie an den Pranger stellen.
    Das vollständige Gespräch können Sie sechs Monate lang nachhören.