China

Sport als Türöffner zur Politik

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang unternehmen am 12.06.2016 im Sommerpalast des chinesischen Kaisers in Peking einen Spaziergang.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Ministerpräsident Li Keqiang unternehmen am 12.06.2016 im Sommerpalast des chinesischen Kaisers in Peking einen Spaziergang. © dpa / picture alliance / Rainer Jensen
André Bühler im Gespräch mit Thomas Wheeler · 31.07.2016
Die chinesische Regierung will in den kommenden Jahren gewaltig in den lukrativen Sportmarkt investieren - auch um Kontakte zu politischen Akteuren herzustellen, meint der Sportmarketing-Experte André Bühler. Er fordert eine neue Ethik der Sportkommerzialisierung.
Bis zum Jahr 2025 soll die chinesische Sportindustrie 800 Milliarden Euro wert sein. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten europäischen Fußballligen werden im Moment auf etwa 25 Milliarden Euro taxiert. Nach Ansicht von André Bühler, Direktor des Deutschen Instituts für Sportmarketing, haben die Chinesen ihren Nachholbedarf entdeckt und werden in Zukunft verstärkt auf den Sport als "Türöffner zu neuen Märkten und zu politischen Entscheidungsträgern" setzen.
Diese Strategie berge aber auch Risiken. Um weiterem Missbrauch durch korrupte Funktionäre vorzubeugen, fordert André Bühler im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur eine neue Ethik der Sportkommerzialisierung:
"Also eine Ethik, die Sportorganisationen zwar zugesteht, sich bestmöglich zu vermarkten, die aber auch die Sportorganisationen immer wieder daran erinnert, den Bogen nicht zu überspannen."
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