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Gelungene Neuauflagen

Die Stimme der US-amerikanischen Sängerin Aretha Franklin klingt immer noch großartig.
Die Stimme der US-amerikanischen Sängerin Aretha Franklin klingt immer noch großartig. © picture alliance / dpa / Michael Reynolds
Von Uwe Wohlmacher · 24.10.2014
Die drei Neuveröffentlichungen dieser Woche sind voll mit Cover-Versionen. The Flaming Lips covern die Beatles besonders mutig, Annie Lennox überzeugt mit Jazz- und Bluestiteln und Aretha Franklin vergospelt zehn Klassiker.
The Flaming Lips "With A Little Help From My Fwends"
"Lucy In The Sky With Diamonds" aus dem Beatles-Album "Sgt. Pepper's Conley Hearts Club Band", spielt die US-amerikanische Alternative-Rockband auf ihrer neuen Veröffentlichung zumindest in der Reihenfolge des Originals 1:1 nach. Ansonsten dreht das Quartett aus Oklahoma das Beatles-Meisterwerk durch den musikalischen Fleischwolf und das klingt, als ob sich Frank Zappa mit der Avantgarde-Band The Residents im Studio getroffen hätte.
Das mag manchem Beatles-Fan das Blut stocken lassen, immerhin gehen die Flaming Lips der Gefahr aus dem Weg an der genauen Kopie zu scheitern. Ein interessanter Versuch.
Annie Lennox "Nostalgia"
Auch über dem neuen Werk von Annie Lennox weht ein Hauch von Nostalgie, weshalb die ehemalige Eurythmic-Sängerin ihre Platte wohl auch, der Einfachheit halber, gleich so genannt hat. Annie Lennox hat sich ebenfalls an vorhandenes Songmaterial herangewagt. Sie interpretieret Titel aus dem Jazz- und Bluesbereich und auch sie sucht und findet eine eigene Interpretation der bekannten Standards, wie "Georgia On my Mind", "Summertime" oder "September In The Rain" um nur ein paar zu nennen.
Annie Lennox setzt dabei ganz auf ihre androgyne Stimme, eine minimalistische Begleitung mit akustischen Instrumenten und überzeugt damit auf ganzer Linie.
"Aretha Franklin Sings Great Diva Classics"
"Aretha Franklin Sings Great Diva Classics" steht auf dem Cover der brandneuen Platte der Queen Of Soul und tatsächlich auch sie hat sich nicht die Mühe gemacht neue Songs in Auftrag zu geben, sondern hat zehn klassische und zeitgenössische Songs großer und legendärer Sängerinnen wie Sinead O'Conner, Adele, Gloria Gaynor oder auch der Supremes nachgesungen.
Aber Aretha wäre nicht Aretha, wenn sie den Songs nicht ihren Stempel aufdrücken würde. Und das funktioniert natürlich allein durch ihre immer noch großartige Stimme. Zusätzlich hat sie den im Original stilistisch unterschiedlichen Songs einen kräftigen Gospel-Touch verpasst und sie damit in ihren musikalischen Kosmos hinübergezogen. Einziger Wermutstropfen ist die oft eintönige Instrumentierung. Kommerziell gesehen eine sichere Bank - künstlerisch akzeptabel.
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