Burgtheater

"Angela Merkel des Theaterbetriebs"

Die neue Intendantin des Wiener Burgtheaters, Karin Bergmann
Mit sicherer Hand durch die Krise: die bisherige Interimschefin und neue Intendantin des Wiener Burgtheaters © dpa / picture alliance / Roland Schlager
Günter Kaindlstorfer im Gespräch mit Nicole Dittmer und Julius Stucke · 14.10.2014
Heute gab der österreichische Kulturminister Josef Ostermayer bekannt, dass die Interimschefin des Burgtheaters, Karin Bergmann, einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalte. Der Theaterkritiker Günter Kaindlstorfer begrüßt das: Bergmann sei "die richtige Frau".
Zwar würden die juristischen Auseinandersetzungen sicher weitergehen, sagte Günter Kaindlstorfer. "Personalpolitisch allerdings, würde ich sagen, war das jetzt in der Tat ein Schlussstrich."
Karin Bergmann genieße großen Rückhalt im Ensemble und habe in ihrer Zeit als Interims-Chefin Ruhe ins Haus gebracht, lobte der Theaterkritiker. "Sie ist, wenn Sie mir diesen Vergleich gestatten, so etwas wie die Angela Merkel des deutschsprachigen Theaterbetriebs. Eine Frau, die die Burg in den letzten Monaten mit sicherer Hand durch die krisenhaften Ereignisse geführt hat."
Sparpläne für das Burgtheater
Die Neubesetzung der Intendanz des traditionsreichen Burgtheaters war nach der fristlosen Entlassung von Matthias Hartmann im März nötig geworden, dem eine Mitkenntnis der undurchsichtigen Buchführung des Hauses vorgeworfen wird, dessen Bilanzverlust 2012/2013 fast 20 Millionen Euro betrug.Bergmann hatte bereits einen Monat nach ihrem Amtsantritt einen 100-Punkte-Plan zur Sanierung des Hauses vorgestellt. Er sieht die Erhöhung der Eintrittspreise und weniger Premieren vor.
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