Bundeswehrverband begrüßt Pläne der Strukturkommission

25.10.2010
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Ulrich Kirsch, hat sich hinter die Pläne der Strukturkommission der Bundeswehr gestellt.
Kirsch sagte, er teile die Einschätzung der Kommission, dass das Verteidigungsministerium in der Vergangenheit manchmal nicht optimal funktioniert habe. Dies liege vor allem an den Strukturen des Hauses. Ein verkleinertes Ministerium, das sich nur mit politischen Zielsetzungen befasse, sei der richtige Ansatz, sagte Kirsch. Auch ein Umzug der Bonner Ministeriumsmitarbeiter nach Berlin mache Sinn. Die Führungsstäbe für Heer, Luftwaffe und Marine sollten aber in Bonn bleiben, betonte er.

Der Bundeswehrverbandsvorsitzende sagte, die deutsche Armee brauche zwischen 180.000 und 190.000 Soldaten, um "international auch wahrgenommen zu werden". Es müsse aber sichergestellt sein, dass dies dann auch seriös finanziert werde. Die 8,2 Milliarden Euro, die nach dem Willen der Bundesregierung innerhalb von vier Jahren im Bereich Verteidigung eingespart werden sollen, seien "utopisch", sagte Kirsch: "Das funktioniert nicht." Die Soldaten könnten schon jetzt aufgrund fehlender Gerätschaften nicht richtig auf ihre Einsätze im Ausland vorbereitet werden.

Die Beschaffung von Material müsse künftig besser funktionieren, mahnte Kirsch. Auch hier habe die Kommission Vorschläge gemacht. Der Aufbau einer Rüstungsagentur sei ein Weg, der "außerordentlich spannend" sei. Grundsätzlich dürfe die Bundeswehr nach dem Verschlanken auf keinen Fall drei Behörden mehr und zwei Brigaden weniger haben. "Wir brauchen mehr Truppe, die zur Verfügung steht", hob Kirsch hervor.

Gespräch mit Ulrich Kirsch als MP3-Audio