Bürgermeister von Kreuztal: Diskussion nicht auf Rücken der Lehrer und Kinder austragen

22.08.2008
Der Bürgermeister von Kreuztal, Rudolf Biermann, will sich im Streit um eine Namens-Änderung des Friedrich-Flick-Gymnasiums nicht festlegen. Die Entscheidung über eine Namensänderung müsse nicht nur politisch-moralische, gesellschaftliche und pädagogische, sondern auch rechtliche und finanzielle Auswirkungen berücksichtigen, sagte Biermann.
So eine Diskussion dürfe nicht auf dem Rücken der Lehrer und Kinder ausgetragen werden, das lähme und hemme. "Es wäre schlimm, wenn eine Entscheidung jetzt getroffen würde, deren Tragweite hinterher durch die Mehrheit des Rates wieder in Frage gestellt werden muss", sagte Biermann im Deutschlandradio Kultur. "Auch die jetzigen Entscheidungsträger stehen vor einer Zukunftsentscheidung, und sie müssen selbst für sich werten: Ist die monetäre Auswirkung höher zu bewerten als die pädagogische. Ich habe Ihnen auch gesagt, wo meine Intention hin tendiert: Die pädagogische Wirkung muss gegenüber der monetären Wirkung ausgelotet werden."

Der Initiator der Kampagne "Flick ist kein Vorbild", Patrick Fick, hält dagegen an seiner Forderung fest, den Namen des Friedrich-Flick-Gymnasiums in Kreuztal zu ändern. Er wolle sich bei der Diskussion nicht auf die finanzielle Ebene "niederlassen", wonach im Falle einer Umbenennung eventuell bereits gespendetes Geld an die Flick-Erben zurückgezahlt werden müsste, sagte Fick im Deutschlandradio Kultur.

Das vollständige Interview mit Rudolf Biermann können Sie mindestens bis zum 22. Januar 2009 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )