Büchners Bote

Verschiedene Blech- und Holzblasinstrumente auf der Messe My Music in Friedrichshafen am Bodensee zu sehen. Foto: Patrick Seeger dpa/lsw +++(c) dpa - Report+++
Verschiedene Blechblasinstrumente © picture-alliance/ dpa / Patrick Seeger
Von Hermann Kretzschmar · 02.07.2014
Im Juli 1834, also vor 180 Jahren, erschien "Der Hessische Landbote". Hermann Kretzschmars Hörstück ist eine sprachlich-musikalische Aneignung dieses radikalen Textes. "Sind heute noch gesellschaftliche Zustände wie im Landboten beschrieben existent? Kann der Text heute mehr sein als nur historisches Dokument des Vormärz?"
Eingearbeitet sind Zitate aus dem ›Fatalismusbrief‹ Büchners von 1834, kurz vor der Veröffentlichung des ›Hessischen Landboten‹ geschrieben, sowie Wilhelm Müllers Gedicht ›Der Wegweiser‹ aus Schuberts ›Winterreise‹, ferner Passagen aus ›Der kommende Aufstand‹, ein Essay, der 2007 anonym erschienen ist, und aus Henry David Thoreaus Essay ›Über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat‹ von 1849.
Den musikalischen Schwerpunkt bildet ein Blechbläserquartett, das mit marschähnlichen Stücken einerseits an die Welt des Volksaufstandes erinnert, andererseits Schuberts Lied als eine Art Kassiber der damaligen Zeit weiterträgt.
Mit: Jens Harzer, Werner Wölbern, Wolfram Koch
Ton: Roland Grosch
Produktion: SWR/HR 2013
Länge: 53'03
Hermann Kretzschmar, geboren 1958, Komponist, Musiker, Autor, und Regisseur.