Buddha Machine

Ein Kästchen für die Endlosschleife

Die "Buddha Machine" - kastenförmige Klangkunst von Philip Glass.
ie "Buddha Machine" - kastenförmige Klangkunst von Philip Glass © Deutschlandradio/Maurice Wojach
Fabian Dietrich im Gespräch mit Timo Grampes · 23.02.2017
Die Buddha Machine ist auf wunderbare Weise unnütz und hat nur eine einzige Funktion: Klangschleifen abspielen. Soeben ist die sechste Auflage der Buddha Machine erschienen, bestückt mit Klängen des Minimal-Music-Komponisten Philip Glass.
Die Buddha Machine ist so etwas wie die Antithese zur technologischen Aufrüstung in unseren Hosen- und Handtaschen. Eine unscheinbares Plastikkästchen von der Größe einer Zigarettenschachtel, das billig verarbeitet ist und sich nicht mit dem Internet verbinden kann. Trotzdem oder genau deswegen lieben viele Menschen die Buddha Machine.
Entstanden ist die Buddha Machine 2005, als die beiden Musiker und Klangkünstler Christiaan Virant und Zhang Jian eine Beobachtung machten. Sie sahen, dass buddhistische Mönche Mantras auf kleinen Plastikgeräten abspielten, um sie auswendig zu lernen. Virant und Jian kopierten diese Idee und setzten statt Gebeten Musik ein, die man in Endlosschleifen hören kann.

Brian Eno oder David Byrne nutzen die Buddha Machine

Prominente Nutzer wie Brian Eno oder David Byrne sorgten dafür, dass die Buddha Machine viele Fans unter Produzenten elektronischer Musik fand. Eine Gebrauchsanleitung gibt es nicht. Was genau man mit ihr anstellt, ist völlig den Nutzern überlassen. Manche bauen Klanginstallationen, indem sie mehrere Geräte im Raum verteilen und kombinieren, andere versenken sich bloß in die Ambient-Sounds einer einzelnen Buddha Machine.
Gerade ist die sechste Auflage dieses rätselhaften Gegenstands erschienen. Die neuste Buddha Machine ist Philip Glass' 80. Geburtstag gewidmet und ausschließlich mit Klängen dieses legendären Minimal-Music-Komponisten bespielt.
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