Buchempfehlungen Oktober 2016

Lesetipps der Literaturredaktion

Eine Frau lehnt sitzend an einem Baum und liest ein Buch, Herbstblätter liegen auf dem Boden.
Der Herbst läd zum lesen ein. © picture alliance / dpa / Wolfram Kastl
04.10.2016
Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen aus der Literaturredaktion. Darunter "Augustus" des US-Autors John Williams, das jetzt auf Deutsch erscheint. Es ist ein überraschend aktuelles Porträt eines zerrissenen Machtmenschen.
John Williams: Augustus
Übersetzt von Bernhard Robben
dtv, München 2016
480 Seiten • 24,00 EUR
Mit "Stoner" wurde John Williams zehn Jahre nach seinemTod berühmt. Jetzt erscheint "Augustus" auf Deutsch - sein historischer Roman über das Leben des römischen Kaisers. Fiktive Briefe, Tagebucheintragungen und Notizen verdichten sich zu dem überraschend aktuellen Porträt eines einsamen, zerrissenen Machtmenschen.
Mithu M. Sanyal: Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens
Edition Nautilus, Hamburg 2016
240 Seiten • 16,00 EUR
Aggressive Männer, ängstliche Frauen: Die Diskussion über das Thema Vergewaltigung ist durch Geschlechterklischees bestimmt. Das will Mithu Sanyal ändern. Sie rekapituliert politische, juristische, historische Veränderungen und bürstet bekannte Fälle gegen den Strich. Ein kühner Neustart!
William Sutcliffe: Concentr8
Übersetzt von Moritz Seibert und Katharina Kastner
Rowohlt, Hamburg 2016
304 Seiten • 9,99 EUR
Ein düsteres Zukunftsszenario: Das Medikament "Concentr8" wird an verhaltensauffällige Jugendliche verteilt, um Ruhe im Land zu bewahren. Als ein Lieferengpass auftritt, kommt es zur Revolte. Sutcliffs beängstigender Roman ist nicht nur eine politische Dystopie, sondern fragt auch nach dem Umgang mit Psychopharmaka wie Ritalin.
Frank Schulz: Onno Viets und der weiße Hirsch
Galiani Berlin, Berlin 2016
368 Seiten • 19,99 EUR
Familien, Linksterroristen und andere deutsche Traumata: Frank Schulz schickt seinen Hamburger Gelegenheitsdetektiv diesmal in ein 300-Seelen-Kaff, um sich von seinem letzten Fall zu erholen. Und schon ist er mitten drin in einem Dorf-Krimi. Ein bisschen persönlicher, ein bisschen stiller als die ersten beiden Onno-Viets-Romane – und doch wieder hochkomisch.
Aleksandra Mizielińska/Daniel Mizieliński: Unter der Erde – Tief im Wasser
Übersetzt von Thomas Weiler
Moritz, Frankfurt am Main 2016
112 Seiten • 29,00 EUR
Vorbei an Würmern, Wurzeln und U-Bahn-Röhren gräbt man sich ins Innerste der Welt – oder man taucht an Korallenriffen entlang hinab in die Tiefsee. Ein wunderschönes Kindersachbuch im Wendeformat, das mit verrückten Einfällen, detaillierten Grafiken und klugen Texten punktet. Preisverdächtig!
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