Buchempfehlungen Juli 2013

    01.07.2013
    Jeden Monat veröffentlicht Deutschlandradio Kultur eine Liste mit fünf Buchempfehlungen. Die Liste der lesenswerten Neuerscheinungen wird von der Literaturredaktion des nationalen Kulturradios zusammengestellt als redaktionelle Bestenauswahl. Vorgestellt werden die Buchempfehlungen im Radiofeuilleton in der "Kritik". Die Listen sind jeweils als Leporello monatlich im Buchhandel erhältlich und beziehen sich auf die Bereiche Belletristik und Sachbuch.
    Geert Mak: "Amerika!"
    Auf der Suche nach dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten
    Übersetzt von Andreas Ecke und Gregor Seferens
    Siedler/München 2013, 624 Seiten

    Dieses Buch ist gleich dreierlei: einfühlsames Portrait von John Steinbeck, mitreißende Reisereportage und scharf gezeichnetes Psychogramm der USA. Zusammengenommen ergibt das eine wunderbar erzählte Einführung in die Geschichte des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten.

    Émile Bravo: "Spirou und Fantasio Spezial. Porträt eines Helden als junger Tor"
    Übersetzt von Martin Budde
    Carlsen/Hamburg 2013, 144 Seiten

    So hat man sie noch nie gesehen! Sicher, Spirou trägt die unverkennbare Pagenuniform. Und ja, das Eichhörnchen Pips sitzt wie gewohnt auf seinem Arm. Auch Freund Fantasio ist mit von der Partie. Und dennoch sieht hier alles anders aus. In diesem Rohmanuskript bestehen die drei weltberühmten belgischen Comicfiguren allein aus Kontur. Sie sind reine Linie, mit schnellem Strich gezeichnet und trotzdem voller Dynamik. Einfach prächtig!

    Lavie Tidhar: "Osama"
    Übersetzt von Juliane Gräbener-Müller
    Rogner & Bernhard/Berlin 2013, 303 Seiten

    Flugzeuge stürzen filmreif in Hochhäuser, Selbstmordattentäter erklären Amerika den Krieg: In diesem raffiniert gemachten alternativ-history-Experiment ist der islamistische Terror nur eine literarische Fiktion. Sciencefiction-Guru Philip K. Dick lässt grüßen: Am Ende dieses Thrillers steht die Erkenntnis, dass unsere Nachrichtenwirklichkeit immer mehr einem billigen Paperback gleicht.

    Frank Lorenz Müller: "Der 99-Tage-Kaiser"
    Übersetzt von Sibylle Hirschfeld
    Siedler/Berlin 2013, 464 Seiten

    Er war der zweite deutsche Kaiser nach 1871, galt als liberaler Herrscher, war aber bereits todkrank, als er sein Amt antrat. Wäre die Geschichte anders verlaufen, der Erste Weltkrieg verhindert worden, wenn er länger regiert hätte? Mythos und Wahrheit über Friedrich III., den 99-Tage-Kaiser, in einer spannenden Biografie.

    Connie Palmen: "Logbuch eines unbarmherzigen Jahres"
    Diogenes/Zürich 2013, 272 Seiten
    Kurz nach dem Tod ihres geliebten Mannes beginnt Palmen mit der Niederschrift ihres "Logbuchs": Herausgekommen sind essayistische Erkundungen zu Verlust, Trauer und Tod, Erinnerungen an eine leidenschaftliche Liebe und die radikale Beschreibung von Gefühlen. Selten hat jemand so viel von sich preisgegeben – und dennoch seine Würde behalten.


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