Brumlik: "Es bleibt allerdings ein unguter Geschmack"

01.09.2009
Der Autor und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik hat es begrüßt, dass der Schriftsteller Navid Kermani nun doch den Hessischen Kulturpreis erhalten soll. Brumlik sagte, damit sei "in allerletzter Minute" eine große Peinlichkeit vermieden worden.
"Es bleibt allerdings ein unguter Geschmack dabei, dass es überhaupt so lange gedauert hat, bis es zu dieser halbwegs glimpflichen, für die hessische Kultur verträglichen Lösung gekommen ist", sagte Brumlik.

Dass Kermani mit Kardinal Lehmann und dem früheren hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Steinacker gesprochen habe, sei eine "sehr großzügige Geste", sagte Brumlik. Sie beweise, dass der Schriftsteller den Preis tatsächlich verdient habe. Brumlik legte dem hessischen Ministerpräsidenten und Kuratoriumsvorsitzenden Koch nahe, den Preis jetzt auch an Kermani zu vergeben: "Er wäre gewiss klug beraten, das zu tun, weil er sich sonst ein weiteres Mal ( ... ) kulturpolitisch ins Abseits stellen würde."