Bluegrass

Die raue Schönheit

Von Wolfgang Meyering · 20.03.2014
Authentisch statt im Tonstudio glattgebügelt: Ihr neues Album spielte die Roots- und Bluegrass-Musikerin Laurie Lewis in einem kleinen Veranstaltungssaal ein. Eine Aufnahme, bei der auch das hohe Niveau ihrer Mit-Musiker deutlich wird.
Das "Freight and Salvage Coffehouse" in Berkeley ist ein Veranstaltungssaal mit etwa 400 Plätzen, der sich der Förderung der traditionellen Musik verschrieben hat. Schon seit dem Ende der 60er-Jahre gibt es diese Einrichtung, heute ist sie in einem anderen Gebäude angesiedelt als in ihren Anfängen.
Diesen geschichtsträchtigen Ort hat sich Laurie Lewis als Aufnahmeort für ihre neue CD "One Evening in May" ausgesucht. Zusammen mit ihren Kollegen Nina Gerber und Tom Rozum, und unterstützt von einigen Gästen interpretiert sie in erster Linie Songs, die sie im Winter 2012 in der Abgeschiedenheit von Wyoming geschrieben hat. Die Aufnahmen zeigen nicht nur das hohe musikalische Niveau des Trios und ihrer Gäste, sondern der Mitschnitt hat auch eine raue Schönheit, die bei Hochglanz-Studioaufnahmen in den USA so oft verloren geht. Es ist die Direktheit dieser Musik, die sofort ins Auge – oder besser ins Ohr fällt.
Laurie Lewis weiß nicht nur ihre eigenen Songs perfekt zu interpretieren, sondern auch bei den Traditionals und den Fremdkompositionen macht sie sich die Stücke wirklich zu eigen. Das Konzert dokumentiert wirklich einen denkwürdigen Abend im "Freight and Salvage Coffehouse" in Berkeley, California.
Label: Spruce & Maple Music
Homepage von Laurie Lewis