"Bionade-Bourgeoisie" oder neue Bürgerlichkeit?

Von Conrad Lay · 22.04.2013
Seit geraumer Zeit ist in den Medien von einem neuen Bürgertum die Rede. Meist werden darunter gebildete städtische Besserverdienende verstanden, die ihren Kindern traditionelle deutsche Namen geben und im Zweifelsfall grün wählen.
Sie pflegen einen (zumindest vordergründig) ökologischen Lebensstil, den sie mit (zumindest vordergründig) konservativen Tugenden verbinden. Soziologen tun sich allerdings schwer, diese Gruppe zu fassen und in die Tradition des alten Bürgertums zu stellen.

Trotz vieler Unschärfen ist dieses Milieu auch ins Visier der Parteien geraten. Verspotteten konservative Politiker diese Gruppe zunächst noch als "Bionade-Bourgeoisie", sucht man inzwischen Kontakt. Vielleicht lassen sich die "Mut- und Wutbürger" von Frankfurt und Stuttgart ja eingemeinden.

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Links zum Thema:

CDU-Mann rechnet mit "Bionadebourgeoisie" ab, Artikel in der "FAZ"

Freiburger Stadtteil Vauban


Literatur zum Thema:

Joachim Fischer, Bernd Kauffmann, Heinz Bude (Hrsg.):
"Bürgerlichkeit ohne Bürgertum", Wilhelm Frank Verlag, 2010

Manfred Hettling, Bernd Ullrich (Hrsg.):
"Bürgertum nach 1945", Hamburger Edition, 2005

Kathrin Hartmann: "Das Ende der Märchenstunde - Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt", Blessing Verlag, 2009
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