Beschimpfungen im Netz

Helfen Strafen bei Cybermobbing gegen Lehrer?

Jaro Vietz und Dorothea Hallier vom Schweriner Schülerteam "Safernet" bereiten eine Wandzeitung mit Themen rund ums "Cybermobbing" und "Chatten" vor.
Schüler bereiten eine Wandzeitung mit Themen rund ums "Cybermobbing" und "Chatten" vor. © dpa / picture alliance / Jens Büttner
Ilka Hoffmann im Gespräch mit Nicole Dittmer und Christian Rabhansl · 14.12.2015
Schüler lästern über Lehrer - das ist keine neue Geschichte. Mit dem Internet haben Verspottungen eine andere Qualität bekommen. Über soziale Netzwerke werden Lehrer anonym beleidigt, Fotos mit ihnen werden verfälscht - das Mobbing kann Lehrer bis in die Berufsunfähigkeit treiben, weiß Ilka Hoffmann, von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
In einer gewissen Anonymität seien die Hemmschwellen niedriger, sagt Ilka Hoffmann, die Leiterin des Organisationsbereich Schule bei der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Qualität der Beleidigungen habe sich geändert, etwa durch Bild- oder Video-Manipulationen. Bei den Lehrern kann das zu Angst und Zweifeln führen. Dennoch sollten die mobbenden Schüler mit ihren Taten konfrontiert werden.
"Wenn jemand die Klassenlehrerin dauerhaft beleidigt, ist klar, dass das Vertrauensverhältnis zerstört ist - dann muss dieser Schüler gegebenenfalls auch die Klasse wechseln", sagt Hoffmann. Es müsse den Schülern auch bewusst sein, dass Mobbing nicht folgenlos bleibt. Die Schüler sollten lernen, dass Online-Mobbing keine Bagatelle ist.
Der Hintergrund: Nach üblen Beschimpfungen einer Schulleiterin ist ein Junge 15 Tage vom Unterricht ausgeschlossen worden - zu Recht, wie das Stuttgarter Verwaltungsgericht entschied. Der 14-Jährige hatte die Leiterin seiner Schule im Kreis Ludwigsburg in der Whatsapp-Chatgruppe der Klasse vulgär beschimpft.
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