Berufsleben

Ist der Feierabend ein Menschenrecht?

Junge Frau ruht schlafend auf dem Sofa.
So richtig abschalten kann heute eigentlich niemand. © picture-alliance / dpa-Zentralbild / Hans-Jürgen Wiedl
02.07.2014
Jeder soll einen verlässlichen Feierabend haben – dies sei sogar ein Menschenrecht, befand SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi jetzt in einem Interview. Balsam auf die Seele geschundener Arbeitnehmer – aber auch realistisch? Wir haben den Soziologieprofessor Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilians-Universität München dazu befragt.
Dass es hier einen Konflikt gebe, sei völlig richtig, sagt Nassehi im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
"Es muss neu ausgehandelt werden, was denn eigentlich von einem Arbeitnehmer innerhalb eines komplexen Arbeitsprozesses erwartet wird."
Viele Menschen könnten sich selbst kaum noch vorstellen, aus dem andauernden Informationsfluss herauszutreten:
"Das ist ja das Verrückte, dass wir es heute inzwischen mit Arbeitnehmern zu tun haben, die man 'stillstellen' muss - das große Problem des Managements vorher war, dass man sie zum Laufen bekommt."
Nicht ganz sicher ist sich der Soziologieprofessor allerdings, ob der Vorstoß der SPD-Generalsekretärin das Thema Entlastung voranbringt:
"Das nur über den verlässlichen Feierabend zu definieren, das ist wahrscheinlich zu wenig."