Berliner Gemäldegalerie

Botticelli ohne Witz und Ironie

In der Gemäldegalerei Berlin schaut sich ein Besucher der Ausstellung "The Botticelli Renaissance" das Gemälde «Venus» von Sandro Botticelli an.
In der Gemäldegalerei Berlin schaut sich ein Besucher der Ausstellung "The Botticelli Renaissance" das Gemälde «Venus» von Sandro Botticelli an. © dpa / picture alliance / Felix Zahn
Moderation: Patrick Wellinski · 24.09.2015
In der Berliner Gemäldegalerie ist derzeit eine Ausstellung über das Werk des italienischen Renaissance-Malers Sandro Botticelli zu sehen. Die Schau wird viel gelobt. Unsere Redakteurin Claudia Wheeler findet sie einfach nur schrecklich.
Die Botticelli-Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie soll das Publikum begeistern. Doch unsere Redakteurin Claudia Wheeler findet sie einfach nur schrecklich: Das Konzept habe wenig mit großer Kunst und viel mit Marketing zu tun.
"Ich habe eine frische, eine witzige und vor allen Dingen eine ironische Ausstellung erwartet, die Spaß macht, die etwas wagt", sagt Wheeler. "Aber was macht die Gemäldegalerie? Eine wahnsinnig langweilige Ausstellung. Sie reiht wirklich Bilder und Zitate aneinander, ohne diese in irgendeiner Form einzuordnen."
Einziges Highlight - ein Puzzle aus dem Museumsshop
Bis in die Gegenwart würden sich Künstler mit Botticellis bekanntestem Werk "Die Geburt der Venus" von 1483 auseinandersetzen, teils auch kontrovers. Dies sei aber nicht Thema der Ausstellung. Das Original sei auch gar nicht zu sehen, so Wheeler. "Aber die staatlichen Museen werben so offensiv mit diesem Bild, dass man auf eine falsche Fährte gelockt wird. Und so findet man in der Ausstellung dann doch nur die Botticelli-Bilder, die sowieso schon in der Berliner Gemäldegalerie hängen." Die Ausstellung verspreche daher mehr als sie halten kann.
Der einzige Höhepunkt der Ausstellung verstecke sich im Museumsshop: "Und zwar ein Puzzle, wo die Geburt der Venus von der Muppet-Show dargestellt wird. Also Miss Piggy als Venus ist schon ein Highlight."
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