Beethovens Violinsonaten op. 30/3 und op. 96

Temperament und Innerlichkeit

Die Beethoven-Statue auf dem Bonner Münsterplatz in der Geburtsstadt des Komponisten
Die Beethoven-Statue auf dem Bonner Münsterplatz in der Geburtsstadt des Komponisten © picture alliance / dpa
Moderation: Ulrike Timm · 03.04.2016
Zehn Jahre liegen zwischen Beethovens beiden Sonaten in G-Dur für Klavier und Violine, zwischen der temperamentvoll-gewitzten op. 30/3 von 1802 und seiner letzten Violinsonate überhaupt, op. 96 von 1812, von der der Geiger und Pädagoge Carl Flesch einmal sagte, sie brauche Spieler mit der Fähigkeit "zu träumen und zu schwärmen, in ihrer Seele muss die blaue Blume wohnen".
Während die manchmal so genannte "kleine" G-Dur Sonate als quirliges, ungestümes Werk bisweilen mit Volksmusikelementen arbeitet – Bartok meinte, Beethoven habe den Dudelsack in die Violinsonate geholt! – berührt op. 96 mit innigem, liedhaftem Ton. Die Sendung stellt unterschiedliche Interpretationen vor und erkundet zugleich das Umfeld beider Sonaten, zeigt auf, wo Beethoven viel später Ideen wieder aufgreift und welchen Einfluss die letzte Violinsonate auf einen ihrer größten Verehrer, nämlich Franz Schubert, nahm.
Zu hören sind Aufnahmen aus 80 Jahren Diskographie, von Kreisler/Rachmaninoff, Menuhin/Kempff, Oistrach/Oborin, Perlman/Ashkenazy, Kremer/Argerich, Dumay/Pires, Seiler/Immerseel, Capucon/Braley und Faust/Melnikov.