"Beerland"

Von Peter Claus · 24.04.2013
Der Amerikaner Matt Sweetwood erkundet deutsche Biertraditionen, Trinksprüche und -spiele. Ein wesentlicher Motor für den Regisseur ist übrigens die Tatsache, dass er aus dem puritanischen Kansas stammt. Dort gilt Bier als ausgesprochenes Teufelszeug.
Ist Bier das Nationalgetränk im Landes der Dichter und Denker? Dieser Frage geht der aus den USA stammende Regisseur Matt Sweetwood, der seit rund zehn Jahren in Deutschland lebt, in der Dokumentation "Beerland" nach.

Ausgangspunkt ist seine Verblüffung darüber, dass es hierzulande rund 5000 verschiedene Biermarken von etwa 1300 verschiedenen Brauereien gibt. Historisches und Heutiges wird zu einem farbenreichen Bilderbogen von deutscher Lebensart und auch -unart montiert. Die jahrhundertealte Geschichte des Bierbrauens samt Reinheitsgebot von 1516 und die diversen Möglichkeiten des Biergenusses, inklusive Trinksprüche und -spiele, werden beleuchtet.

Die Erkundungstour endet auf dem von Matt Sweetwood "Beerland" genannten Oktoberfest in München. Dort gibt es dann ein überraschendes Finale, wenn der Regisseur seinen aus den USA nach Deutschland gereisten Eltern zeigen will, wie sehr sich Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verändert hat.

Der originelle Film führt übrigens gleich eine ganze Reihe origineller Dokumentationen an, die in dieser und in der nächsten Woche in den deutschen Kinos anlaufen. "Beerland" besticht auch formal. Denn die vielen Interviewsequenzen mit Bierbrauern und Biertrinkern werden immer wieder pointiert von kurzen Animationssequenzen illustriert. Ein wesentlicher Motor für Matt Sweetwood ist übrigens die Tatsache, dass er aus dem puritanischen Kansas, Missouri, stammt. Und dort gilt Bier als ausgesprochenes Teufelszeug!

Deutschland 2013; Regie: Matt Sweetwood

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