Band Tinariwen

Die Tuareg-Rocker aus Mali

Die Band Tinariwen bei einem Auftritt in Frankreich im Sommer 2014.
Die Band Tinariwen bei einem Auftritt in Frankreich im Sommer 2014. © picture alliance / dpa / Hugo Marie
Carsten Beyer im Gespräch mit Mathias Mauersberger · 03.12.2015
Der Bürgerkrieg in Mali und der zunehmende Einfluss islamistischer Gruppen in ihrer Heimat hat bei der Band Tinariwen Spuren hinterlassen. Die Musiker repräsentieren das in der Sahara-Region lebende Tuareg-Volk in der ganzen Welt.
Tinariwen, die Tuareg-Rocker aus Mali, sind nicht nur eine der dienstältesten, sondern auch eine der einflussreichsten Bands der Weltmusikszene. Seit mehr als 30 Jahren repräsentieren sie die Kultur des Tuareg-Volkes im Rest der Welt - eine Kultur, die fremd und faszinierend zugleich ist.
Die politischen Ereignisse der letzten Jahre – der Bürgerkrieg im Norden von Mali und der zunehmende Einfluss islamistischer Gruppen in der Sahara-Region – sind auch an Tinariwen nicht spurlos vorbeigegangen. Carsten Beyer hat die Band getroffen und spricht mit Tonart-Moderator Mathias Mauersberger u.a. darüber, wie die Band Tinariwen auf die Umwälzungen in ihrer Heimat reagiert.
"Wir sind in allen Staaten Minderheiten ohne Mitsprache"
"Seit den Zeiten der französischen Kolonialisierung ", sagen sie in dem Interview, "seit der willkürlichen Grenzziehung in Afrika und der Aufteilung unseres Volkes auf unterschiedliche Länder haben wir schwere Zeiten durchgemacht." Und führen fort: "Die Tuareg sind Nomaden. Um ihr traditionelles Leben leben zu können, müssen sie sich frei bewegen können. Das geht aber heute nicht mehr. Stattdessen sind wir in allen Staaten Minderheiten ohne Mitsprache und ohne Rechte, tausende Kilometer von den modernen politischen Zentren entfernt. Wir sind also wirklich das 'verkaufte Volk'."
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