Bachwoche Ansbach

Jauchzen um die Wette

Ein Mann mit grauen Haaren schaut auf einem Halbporträt nach rechts aus dem Bild und lächelt dabei. Er hält vor sich eine goldfarbene Trompete, er trägt ein schwarzes Jacket und ein weißes Hemd.
Der Trompeter Reinhold Friedrich © Rosa Frank
09.08.2015
Nicht nur der große Johann Sebastian Bach, sondern auch sein Umfeld wird bei der Bachwoche Ansbach beleuchtet. Auch in diesem Konzert des Leipziger Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig, das mit zwei exzellenten Solisten aufwarten kann: mit der Sopranistin Dorothee Mields und dem Trompeter Reinhold Friedrich.
Gleich drei Mal ist Dorothee Mields bei der diesjährigen Bachwoche Ansbach vertreten. Sie sitzt „Bei Bach auf dem Sofa", sie ist Solistin in den „Symphoniae sacrae" von Heinrich Schütz (Deutschlandradio Kultur überträgt das Konzert live am 4. August) – und zu guter Letzt tut sie sich mit dem Trompeter Reinhold Friedrich und dem Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig für ein Programm zusammen, in dem Sopran und Trompete in einen edlen Wettstreit treten. In Johann Sebastian Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen" jauchzen und jubeln Mields und Friedrich jedenfalls um die Wette. Auch Johann Rosenmüller stellt in seinem Geistlichen Konzert „O felicissimus paradysi aspectus" Sopran und Trompete als Protagonisten in den Vordergrund. Im zweiten Brandenburgischen Konzert hingegen konzertiert die Trompete (ganz ohne Sopran) mit Flöte, Violine, Oboe und Streichern.
Ganz ohne Solisten spielt das Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig drei weitere Werke, von denen zwei aus der weitläufigen Bach-Familie stammen. Johann Ludwig Bach, etwa gleich alt wie der Thomaskantor Johann Sebastian, stammt aus Meiningen, Wilhelm Friedemann war Lieblingsschüler seines großen Vaters. Kein Bach, aber Johann Sebastian verbunden wie kaum ein anderer: Felix Mendelssohn Bartholdy, der sich auch als Komponist an Bach orientierte und der dem Kammerorchester als Namensgeber diente.
Reinhold Friedrich ist seit seinem Erfolg beim ARD-Wettbewerb 1986 auf allen wichtigen Podien der Welt zu Gast. Sein Debüt bei den Berliner Festwochen von 1982 mit der hypermodernen "Sequenza X" von Luciano Berio und sein erster Auftritt im Wiener Musikvereinsaal 1994 mit dem Trompetenkonzert von Joseph Haydn, gespielt auf der authentischen Klappentrompete, zeigen, wie weit das Spektrum seiner Arbeit ist.
Friedrich ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Karlsruhe, des weiteren Honorarprofessor an der Royal Academy of Music in London und Gastprofessor an der Royal Academy of Music in Aarhus/Dänemark und an der Elisabethen-Hochschule für Musik in Hiroshima/Japan.
Bachwoche Ansbach
Orangerie der Residenz Ansbach
Aufzeichnung vom 7. August 2015
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 2 BWV 1047
Kantate BWV 51 "Jauchzet Gott in allen Landen"
Johann Ludwig Bach
Ouvertüre G-Dur für Streicher und Basso continuo
Johann Rosenmüller
"O felicissimus paradysi aspectus"
Geistliches Konzert für Sopran, Trompete und Streicher
Wilhelm Fridemann Bach
Sinfonie d-Moll
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfoniesatz c-Moll MWV N 14
Dorothee Mields, Sopran
Reinhold Friedrich, Trompete
Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig