Ausländer in US-Armee

Soldat sein für die Staatsbürgerschaft

Bei einer feierlichen Zeremonie in Virginia schwören neue US-Soldaten auf die Verfassung. Die meisten stammen aus dem Ausland und ihr Armee-Dienst ermöglicht ihnen die Staatsbürgerschaft.
Bei einer feierlichen Zeremonie in Virginia schwören neue US-Soldaten auf die Verfassung. Die meisten stammen aus dem Ausland und ihr Armee-Dienst ermöglicht ihnen die Staatsbürgerschaft. © picture alliance / dpa / Michael Reynolds
Von Sabrina Fritz, ARD-Studio Washington · 25.02.2016
Die Zahl der aktiven Soldaten in den USA nimmt seit Jahren ab. Deshalb werden rund 8000 Ausländer jedes Jahr ins US-Militär aufgenommen, die meisten kommen aus Mexiko oder den Philippinen. Im Gegenzug können sie die amerikanische Staatsbürgerschaft erhalten.
Vor zwei Jahren öffnete Präsident Barack Obama für junge, illegale Einwanderer die Türen des US-Militärs. Wer vor seinem 16. Geburtstag mit seinen Eltern in die USA kam, konnte sich für einen Job in der US-Luftwaffe oder Marine bewerben. Die Zahl ist allerdings auf 1500 im Jahr begrenzt.
Besonders gute Chancen hat, wer zum Beispiel eine spezielle Sprache spricht wie Arabisch, Chinesisch oder Paschtun oder spezielle Kenntnisse im Bereich Computer, Finanzen oder Medizin hat.
Die Republikaner liefen Sturm gegen diese Entscheidung und es gibt bereits Klagen dagegen, so dass nicht klar ist, ob diese Regelung über die anstehende Wahl Bestand haben wird.
Grundsätzlich gilt, illegale Einwanderer ohne Papiere können keine US-Soldaten werden. Ausländer brauchen entweder ein gültiges Visum oder eine sogenannte Greencard. Rund 8000 Ausländer werden jedes Jahr ins US-Militär aufgenommen, die meisten kommen aus Mexiko oder den Philippinen. Präsident Obama gibt ein Beispiel:
"Rodriguez kam von den Philippinen und wurde Mitglied der Marine. Er wollte Teil von etwas Großem und Wichtigem sein, das etwas bewirkt. Heute ist er immer noch bei der Marine und amerikanischer Staatsbürger."

Militärdienst erleichtert Staatsbürgerschaftsantrag

Wer beim US-Militär gedient hat, hat es leichter, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu beantragen. In Friedenszeiten muss man fünf Jahre gedient haben, wer in den Krieg zog, kann sich gleich um die Staatsbürgerschaft bewerben.
Dafür müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: Ein guter Charakter, Sprach- und Geschichtskenntnisse und ein Schwur auf die amerikanische Verfassung.
Bei einer Einbürgerungszeremonie lobte Präsident Obama ausdrücklich die Soldaten.
"Viele von Euch taten etwas Außergewöhnliches, ihr habt Euch für das US-Militär eingeschrieben, ich habt den Ruf gehört. Ihr kämpft und gebt möglicherweise euer Leben für ein Land, dem ihr noch nicht völlig angehört."
Die Voraussetzungen, um US-Soldat zu werden, sind für Amerikaner und Ausländer gleich. Die Marines beispielsweise verlangen exzellente körperliche und geistige Verfassung. Außerdem müssen die Bewerber fließend Englisch schreiben und sprechen.

Militär ist keine Garantie für US-Pass

Das US-Verteidigungsministerium beteuert, es würde sich nicht in den Einbürgerungsprozess einmischen. Das Militär ist also keine Garantie für den US-Pass.
Die USA brauchen aber Ausländer in ihrer Armee, denn die Zahl der aktiven Soldaten nimmt seit Jahren ab. 1980 waren noch über zwei Millionen Amerikaner Soldaten, heute sind es noch 1,5 Millionen.
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