"Auf der Suche"

Von Anke Leweke · 09.11.2011
Ein erwachsener Mann verschwindet spurlos. Seine Mutter macht sich mit dem ehemaligen geliebten des Vermissten auf die Suche - und hinterfragt dabei nicht nur das Leben ihres Sohnes, sondern auch ihre Beziehung zu ihm. Hat sie ihn wirklich gekannt?
Valerie erreicht ihren in Marseille als Arzt arbeitenden Sohn Simon seit einiger Zeit nicht mehr. Sie fährt in die französische Hafenstadt und findet eine verlassene Wohnung vor. Sie bittet Jens, Simons ehemaligen Geliebten, ebenfalls anzureisen, um sie bei ihrer Suche in der fremden Stadt zu unterstützen.

Warum verschwindet jemand, ohne ein Zeichen zu hinterlassen? Wie kann ein Mensch, den man gut zu kennen glaubte, plötzlich wie ein Unbekannter erscheinen? Und wer ist Simon wirklich?

Jan Krügers Film entwickelt sich zu einem eigensinnigen Psycho-Krimi. Jede Spur, die Valerie und Jens aufnehmen, führt letztlich ins Nichts. Die gebuchte Reise nach Marokko hat Simon nicht angetreten, den Kauf eines teuren gelben Sportwagens können sich beide nicht erklären. Gemeinsam schauen sie sich Urlaubs- und andere Videos an, die sie in der Wohnung vorfinden.

Und sie treffen auf zwei Menschen - Simons Kollegin Camille und den rätselhaften Autohändler Jalil -, die zu dem Verschwundenen offenbar eine besondere Beziehung hatten. Valerie und Jens beginnen, ihr eigenes Verhältnis zu Simon zu hinterfragen und dabei auch sich selbst. Die Suche wirft alle Beteiligten aus ihren gewohnten Bahnen. Dabei spielt die französische Hafenstadt mit ihrer besonderen Atmosphäre eine ganz eigene Rolle.

Deutschland, Frankreich 2011. Originaltitel: Looking for Simon. Regie: Jan Krüger. Darsteller: Corinna Harfouch, Nico Rogner, Trystan Pütter, Valérie Leroy, Mehdi Dehbi, Mireille Perrier, Géraldine Loup. Ab 6 Jahren, 88 Minuten.