Apps für die frühkindliche Förderung

Tablets im Kinderwagen - ja bitte!

Kind mit iPad
Digitale Medien können bei der Entwicklung von kleinen Kindern förderlich sein. © dpa / picture alliance / Karl-Josef Hildenbrand
Ulrike Weber im Gespräch mit Frank Meyer · 27.05.2015
Digitale Medien gehören heute zur Lebenswelt von Kindern. Als frühkindliche Förderung empfiehlt die Stiftung Lesen Kinderbuch-Apps - wohldosiert und nur unter elterlicher Aufsicht. Es gibt einen schönen Nebeneffekt: Väter könnten mit Apps mehr zum Vorlesen animiert werden.
In Nürnberg treffen sich derzeit rund 4000 Bibliotheksexperten aus dem In- und Ausland. Ein wichtiges Thema dieser Veranstaltung ist das digitale Lesen.
Digitale Medien ermöglichten neue Zugänge zum Lesen, sagte Ulrike Weber, Expertin für frühkindliche Leseförderung bei der Mainzer Stiftung Lesen, im Deutschlandradio Kultur. Mit besonderer Aufmerksamkeit beobachte man auch die Lebenswelt von Kindern:
"Kinder wachsen heute von Medien umgeben auf. Von daher ist es gut, wenn man Kinder von klein auf begleitet und an diese Medien heranführt."
Weber empfiehlt bereits für Kleinkinder ab zwei Jahren Kinderbuch-Apps. Sie sollten selbstverständlich nur unter elterlicher Aufsicht erschlossen werden:
"Dabei ist es wichtig, dass man die Kinder nicht drängt. Sondern dass man dann einsteigt, wenn Kinder eigenes Interesse bekunden. Und man muss sagen: Je jünger die Kinder sind, umso kürzer sollte auch die empfohlene Nutzungszeit für digitale Medien sein."
Mit den Kinderbuch-Apps könnten auch ganz besonders Väter zum Vorlesen animiert werden, meinte Weber. Sie verwies auf die Ergebnisse einer Vorlesestudie:
"Da wurde deutlich, dass gerade Väter, die sonst vielleicht nicht so viel vorlesen, sich durch Apps und digitale Medien durchaus berufen fühlen, das eine oder andere Mal zum Tablet zu greifen und mit ihren Kindern gemeinsam Geschichten erleben. Das ist etwas ganz Wichtiges: die Geschichten gemeinsam zu erfahren. Und da ist dann oft das Medium zweitrangig."
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