Antje Rávic Strubel

Zwischen Wald und Verführung

Antje Rávic Strubel auf der Buchmesse in Leipzig im Jahr 2007.
Die Schriftstellerin Antje Rávic Strubel © Erwin Elsner, dpa picture-alliance
Moderation: Joachim Scholl · 01.03.2016
"In den Wäldern des menschliches Herzens" heißt der neue Roman von Antje Rávic Strubel. Erneut stellt sie darin festgelegte Rollen und Identitäten in Frage und lädt den Leser ein zu einem Reigen aus Sinnlichkeit und neuen Sexualitäten.
Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, der Roman "Sturz der Tage in die Nacht" stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Immer wieder spürt die Schriftstellerin Antje Rávic Strubel die Grenzen konventioneller Rollen- und Identitätsvorstellungen und stellt ihnen ein anderes, neues Erleben gegenüber. Jetzt erscheint ihr Episodenroman "In den Wäldern des menschlichen Herzens".
Schon im Titel sehe man, dass es um die Themen Natur und Körper gehe, sagt Strubel im Deutschlandradio Kultur. "Ich habe dabei vor allem auch an den furchteinflössenden Wald gedacht, den man im Norden findet." Dieser Wald habe, indem er Angst mache auch immer etwas Verlockendes: "Man könnte ihn lesen als die Angst vor dem Übertritt moralischer oder sozialer Grenzen."
In Teilen sei ihr Buch ein erotischer Roman, so Strubel. "Es ist auch nicht so einfach Verführung zu schreiben - gerade heute, wo wir fast verlernt haben, was Verführung eigentlich ist - nämlich das In-der-Schwebe-Halten, das Nicht-Aussprechen, das Nicht-Immer-Alles-Schon-Zeigen." Genau diesen Ton wollte die Schriftstellerin jedoch in ihrem Roman treffen: "Ich habe versucht, die Verführung wieder so zu erzählen, dass man mehr ahnt als weiß."

Antje Ravic Strubel: "In den Wäldern des menschlichen Herzens"
S. Fischer-Verlag
269 Seiten, 19,99 Euro

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