Anders wahrnehmen

Sehen, riechen, hören

Moderation: Julia Eikmann · 05.01.2014
Wie sieht "Großstadt" aus, durch die Linse des Architekturfotografen Iwan Baans? Was erzählt einem eine Metropole, wenn man sie mit seiner Nase erkundet? Und in welchen Ecken landet man in Kyoto wenn man genau hinhört? Das Neonlicht erkundet heute Städte mit allen Sinnen. Und stolpert dabei über kuriose Fitnessstudios, in denen Großstädter Sport auf einer Art elektrischem Stuhl betreiben.
"Nennen Sie mich nicht Architekturfotograf"
Der Architekturfotograf Iwan Baan ist ein Weltreisender und ständig auf Achse. Berühmte Architekten wie Rem Koolhaas oder Zaha Hadid lassen sich ihre neuen Gebäude von ihm fotografieren. Dazwischen sucht der 38-Jährige aber auch gerne die Orte namenloser Architektur auf: Dort, wo es sich Menschen in den Großstädten unter widrigen Umständen irgendwie eingerichtet haben.
Von Marietta Schwarz
Sport auf dem Stuhl
Viel Arbeit, wenig Zeit! Da kommt der Sport oft zu kurz. Es sei denn man ist EMS-Anhänger und trainiert in den kleinen, büroartigen Studios, die in Großstädten derzeit wie die Pilze aus dem Boden schießen. EMS - Elektrische-Muskel-Stimulation – verkürzt das Workout auf 20 Minuten und ist dabei extrem anstrengend. Obwohl die Session 20 Euro kostet, finden immer mehr Menschen Geschmack an dem Training.
Von Elmar Krämer
Rieche deinen Weg
Victoria Henshaw ist Städteplanerin, Universitätsdozentin und Spezialistin für das flüchtige Reich der Gerüche. Die Menschen nehmen ihre Umwelt viel zu wenig mit der Nase wahr, findet Victoria Henshaw. Deshalb veranstaltet sie 'smell walks'. Schnuppertouren durch Groβstädte, die bisweilen in wahre 'Schnüffelorgien' ausarten.
Von Ruth Rach
Platten und Bier
Kyoto, im Zweiten Weltkrieg von Bomben verschont, gilt als die schönste Stadt Japans. Ein geschichtsträchtiger Ort, aber auch ein wenig verschlafen, trotz der anderthalb Millionen Einwohner. Mit Einbruch der Dunkelheit wird an vielen Stellen der Bürgersteig hochgeklappt. Aber nicht bei „Transit Records“. Der Plattenladen für House und Techno macht dann auf, wenn alles andere schließt, und hat sich damit zum Treffpunkt für die DJ-Szene entwickelt.
Von Martin Böttcher
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