Alison Smale von der "New York Times"

Was die Amerikaner über den Schuldenstreit denken

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras beim EU-Gipfel in Brüssel.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras © AFP / Alain Jocard
Moderation: Anke Schaefer und Christopher Ricke · 23.03.2015
Deutschland und Griechenland haben sich im Schuldenstreit entzweit. Der griechische Standpunkt wird dabei in den USA eher verstanden, berichtet Alison Smale, Leiterin des Berliner Büros der "New York Times".
Blicken Amerikaner derzeit über den großen Teich nach Europa, machen sie sich vor allem um die wirtschaftliche Stabilität Griechenlands Sorgen, berichtet die "New York Times"-Journalistin Alison Smale. Denn daran hänge in der US-Perspektive auch die Stabilität Europas.
Für die griechischen Argumente gebe es dabei in Amerika eine gewisse Sympathie, so Smale. Es sei aber auch klar, dass die Amerikaner überhaupt kein Interesse an einer Kluft in Europa hätten.
Die Amerikaner sehen den Schuldenstreit auch geostrategisch
Letztlich sei es auch eine große strategische Frage für die USA: "Man möchte nicht, dass die Griechen eine Nähe zu Moskau entwickeln, gerade wo man in der Ukraine-Krise steckt."
Dabei hätten die Amerikaner zwar keine Sorge vor einem porösen Nato-Rand, betonte Smale. Dass griechische Politiker nach Russland reisten, könne man in den USA verstehen. Wichtig sei aber, dass die Europäer geschlossen hinter den Sanktionen gegen Russland ständen.
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