Afrikatag auf der Berlinale

Viele Filmemacher erobern die früheren Kinos zurück

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Dorothee Wenner ist Delegierte der Berlinale für Afrika © Deutschlandradio / Manuel Czauderna
Dorothee Wenner im Gespräch mit Christine Watty  · 17.02.2016
In einigen afrikanischen Ländern lassen die Filmemacher die Kinokultur wieder aufleben, sagt die Filmemacherin und Kuratorin Dorothee Wenner. Die Berlinale widmet sich auf einem Afrikatag der Vielfalt des Kinos auf dem riesigen Kontinent.
Dank der Digitalisierung entstünden an vielen Orten neue Bewegungen, sagte die Filmemacherin Dorothee Wenner, die als Delegierte der Berlinale für Afrika tätig ist. "Das ist tatsächlich etwas, was wir auf der diesjährigen Berlinale aufgreifen wollen", sagte sie anlässlich des Afrikatages auf der Berlinale.
So gebe es in Ghana oder in Äthiopien sehr interessante neue Bewegungen, die das Kino als Ort und als kulturelle Filmszene wieder neu belebten. Das geschehe dank eigener Produktionen oder mit Produktionen aus anderen afrikanischen Ländern. "Da tut sich gerade sehr viel."

Vorreiter ist Nigeria

Dieses Phänomen lasse sich nicht in allen Ländern beschreiben, aber Äthiopien sei ein sehr interessantes Beispiel. "Die Menschen in Äthopien haben unglaublich viel Lust ins Kino zu gehen", sagte Wenner. Aber es gebe keine Kino-Infrastruktur mehr wie in Deutschland. Die jungen Filmemacher versuchten deshalb, alte Kinos wieder zu beleben, denn einige Filmtheater seien zwischendurch zu Kirchen umgewandelt worden.
Man versuche sie nun zurückzuerobern, eigene Filme zu machen und eine eigene Filmindustrie aufzubauen. Ähnliches sei in Kenia, Tansania, Ghana und anderen afrikanischen Ländern. Vorreiter in diesem Mikro-Budget-Bereich sei Nigeria, dass seit 20 Jahren für seine "Nollywood-Industrie" bekannt sei. Das Land habe zeitweise mehr Filme produziert als Indien oder die USA.
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