Adler: Für viele war er wie ein Gott
Moderation: Claus Vogelgesang · 14.11.2006
Nach Ansicht des Regisseurs Peter Adler hat der chinesische Diktator Mao Zedong seine Herrschaft vor allem durch die Mobilisierung junger Menschen festigen können. Adler sagte, sein Film im Rahmen der ZDF-Reihe "Die großen Diktatoren" zeige, dass viele Chinesen Mao wie einen Gott verehrt hätten.
Claus Vogelgesang: Im Fazit-Studio ist Peter Adler, der die Dokumentation über Mao Zedong gedreht hat. Herr Adler, was war das Ziel dieser dreiteiligen Reihe. Wofür stehen die drei Diktatoren Hitler, Stalin und Mao?
Peter Adler: Diese drei Diktatoren stehen für den Schrecken des 20. Jahrhunderts. Und zugleich für das Phänomen, dass solche Herrscher wie Mao, Stalin und Hitler, die ja Angst, Terror und Schrecken verbreiteten, gleichzeitig große Teile der Völker, dieser Kulturvölker, Deutschland, Russland, China, diese Völker begeistern konnten für sich. Und dieser Frage wollten wir nachgehen: Wie sie es schafften, wieso sie es schafften?
…
Vogelgesang: Herr Adler, was war denn eigentlich Ihre Absicht? Ein weiteres Porträt unter so vielen wollten Sie ja sicherlich nicht machen. War es also der Versuch einer Anatomie der Macht?
Adler: … Es ging ja eigentlich darum zu gucken, wie es denn Mao geschafft hat, vor allem junge Menschen für seine Zwecke zu mobilisieren und vor seinen Karren zu spannen. Die Kulturrevolution ist ja etwas ganz erstaunliches. 1966 – der Kulturrevolution gingen ja einige Jahre der Mobilisierung voraus. Das war von langer Hand vorbereitet. Er hat es wirklich geschafft mit der Parole "Rebellion ist gerechtfertigt" … junge Menschen zu mobilisieren. Und das war sein großes Kunststück. Das war das Perfide an Mao, er tat es ja nicht, um diese jungen Menschen zu befreien, sondern er tat es, um seine Herrschaft zu festigen und sich als totalitärer Diktator auf eine Art und Weise an die Spitze dieses Volkes zu hieven, die wirklich beispiellos ist. Und wir haben ja Filmaufnahme, die sind unglaublich. Man sieht, wie dieser Mann vergöttert wurde. Er war tatsächlich, und das sagen viele in unserem Film, für sie ein Gott.
Das Gespräch mit Peter Adler können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
Peter Adler: Diese drei Diktatoren stehen für den Schrecken des 20. Jahrhunderts. Und zugleich für das Phänomen, dass solche Herrscher wie Mao, Stalin und Hitler, die ja Angst, Terror und Schrecken verbreiteten, gleichzeitig große Teile der Völker, dieser Kulturvölker, Deutschland, Russland, China, diese Völker begeistern konnten für sich. Und dieser Frage wollten wir nachgehen: Wie sie es schafften, wieso sie es schafften?
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Vogelgesang: Herr Adler, was war denn eigentlich Ihre Absicht? Ein weiteres Porträt unter so vielen wollten Sie ja sicherlich nicht machen. War es also der Versuch einer Anatomie der Macht?
Adler: … Es ging ja eigentlich darum zu gucken, wie es denn Mao geschafft hat, vor allem junge Menschen für seine Zwecke zu mobilisieren und vor seinen Karren zu spannen. Die Kulturrevolution ist ja etwas ganz erstaunliches. 1966 – der Kulturrevolution gingen ja einige Jahre der Mobilisierung voraus. Das war von langer Hand vorbereitet. Er hat es wirklich geschafft mit der Parole "Rebellion ist gerechtfertigt" … junge Menschen zu mobilisieren. Und das war sein großes Kunststück. Das war das Perfide an Mao, er tat es ja nicht, um diese jungen Menschen zu befreien, sondern er tat es, um seine Herrschaft zu festigen und sich als totalitärer Diktator auf eine Art und Weise an die Spitze dieses Volkes zu hieven, die wirklich beispiellos ist. Und wir haben ja Filmaufnahme, die sind unglaublich. Man sieht, wie dieser Mann vergöttert wurde. Er war tatsächlich, und das sagen viele in unserem Film, für sie ein Gott.
Das Gespräch mit Peter Adler können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.