Werner Schneyder über Wladimir Klitschko

"Es war mit Abstand sein bester Kampf seit langer Zeit"

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Wladimir Klitschko unterlag am 29. April 2017 dem Briten Anthony Joshua. © picture alliance/dpa/Axel Heimken
Moderation: Hans-Joachim Wiese · 03.08.2017
Wladimir Klitschko zieht sich aus dem Boxsport zurück. Dass sein letzter Kampf eine Niederlage war, tue seinem guten Ruf als "Dr. Steelhammer" aber keinen Abbruch, sagt der Kabarettist und Boxexperte Werner Schneyder.
Fünf Jahre nach seinem großen Bruder Vitali hängt auch Wladimir Klitschko seine Boxhandschuhe an den Nagel. Der 41-Jährige Ukrainer hat gerade seinen Rückzug aus dem Boxsport erklärt. 69 Kämpfe, davon 64 Siege, 54 mal durch K.O. – diese Bilanz kann sich sehen lassen.
Seinen letzten Kampf hat Klitschko zwar verloren – "aber es war mit Abstand sein bester Kampf seit langer Zeit. Und daher kann man mit so einer Niederlage, wo man den Gegner einmal kurz davor hatte, getrost abtreten", sagte der Kabarettist und Sportkommentator Werner Schneyder, der selbst als Boxkampf-Richter im Einsatz war.
Der oesterreichische Kabarettist , Autor und Regisseur Werner Schneyder , aufgenommen am 27.03.2013 in Meiningen (ThŸringen), inszeniert am hiesigen Theater die Komoedie " Die erotischen Erfolge des Monsieur R. "
Der österreichische Kabarettist und Boxexperte Werner Schneyder.© picture alliance/dpa/Michael Reichel

Klitschko, der Distanzboxer

Was unterschied Klitschko von anderen Boxern?
"Beide Brüder waren Distanzboxer, haben das Risiko minimiert – was sie bei manchen Fans ein bisschen unpopulär gemacht hat, weil sie eben nicht sinnlos herumgedroschen haben."
Wladmir Klitschko, der den Spitznamen "Dr. Steelhammer" trägt, habe zuletzt seine berühmte Rechte allerdings "nicht mehr weggebracht vom eigenen Kinn".
Er habe vorsichtiger geboxt.
"Es war nicht mehr schön anzuschauen, wie er nach Punkten gewonnen hat, ohne die K.O.-Chance, die das Boxen ein bisschen attraktiv macht, auszunutzen."

Um Klitschkos Zukunft muss man sich nicht sorgen

Werner Schneyder sagte, Wladimir Klitschko werde nun aber garantiert nicht "in ein tiefes Loch" fallen. Er glaube zwar nicht, dass er seinen Bruder nacheifern und in die Politik gehen werde – doch könne er sich vieles bei ihm vorstellen.
An beiden Brüdern habe ihm immer imponiert, wie versiert und geschickt sie sich stets in der Gesellschaft bewegt hätten und sich selbst klug gemanaget hätten. Über Geld müssten sie beide sicherlich nicht sorgen.
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