Abbildungsverbot

Künstler als Medien-Diktatoren

Der Künstler Damien Hirst vor einem seiner Werke.
Damien Hirst soll einer der Künstler sein, die mit dem Urheberrecht sehr rigide umgehen. © picture alliance / dpa / Kerim Okten
Wolfgang Ullrich im Gespräch mit Gesa Ufer · 02.03.2016
Was ist eigentlich aus der Autonomie und Provokation der Kunst geworden? Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich kritisiert die Machtbesessenheit mancher Künstler und macht das an der immer restriktiveren Anwendung des Urheberrechts fest.
Ohne Abbildungen sind Kunstbücher nicht vorstellbar. Der Kunsthistoriker Wolfgang Ullrich beobachtet mit Sorge, wie Künstler die Reproduktionen ihrer Werke zensieren, gar zu verbieten versuchen. Mit Hilfe des Urheberrechts. Dasselbe gilt für Galeristen und Sammler.
Möglich ist dies durch die Machtstellung, die Künstler und Kunstmarkt im Zuge der Preis-Exzesse erlangt haben. Gleichzeitig stellt Ullrich fest, dass die Kunst refeudalisiert. Der Künstler ist so nah an den Reichen und Mächtigen wie vor der Moderne. In den vergangenen zwei Jahrhunderten war das anders. Kunstautonomie, Kritik, Außenseitertum, Schock und Provokation waren über lange Zeit die Begriffe, mit der sich Kunst verband. Wolfgang Ullrich stellt fest, dass sich das im 21. Jahrhundert wieder rückgeändert hat.
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