75 Jahre McDonalds

Schnell und billig in die Krise

Ein McDonald's-Schild in New York
Bei den beiden Gründern Dick und Mac McDonald kostete der Hamburger 1940 nur 15 Cent - die Hälfte der Konkurrenz. © picture-alliance/ dpa / Justin Lane
Von Sabrina Fritz · 15.05.2015
Ungesundes Essen und langsame Bedienung: Mit 75 steckt die Fast-Food-Kette McDonald's in einer fetten Krise. Der Gewinn des Schnellrestaurants fiel zu Beginn des Jahres um 30 Prozent. Denn seit Filmen wie "Super Size Me" sind auch die Amerikaner gesundheitsbewusster geworden.
Es ist gar nicht so leicht, einen McDonald's zu finden. Das gelbe "M" ist an den Stadtrand abgeschoben, zwischen Billigmotels, Tankstellen und Matratzenläden. "McDonald's stirbt", sagt Jeff. Er kam vor 20 Jahren aus Kamerun in die USA. "Ich weiß noch, wie fasziniert ich war, als ich zum ersten Mal dort gegessen habe", erzählt er. "Aber je mehr wir über das Essen lernen, desto schwerer fällt es mir, bei McDonald's an den Ort zu denken, wo ich mein bestes Essen finde. Er ist nur hier wegen der Toilette.
"McDonald's stirbt"
McDonald's steckt mit 75 in einer fetten Krise. Die Konkurrenz macht den Klops im Brötchen zum Erlebnis oder setzt auf Öko. Und wofür steht McDonald's? "Schnell und billig", sagt ein Arbeiter, der seine Mittagspause dort verbringt.
Genauso hatten es die Gründer vor 75 Jahren geplant. Bei Dick und Mac McDonald kostete der Hamburger 1940 nur 15 Cent, die Hälfte der Konkurrenz. Das erste Geschäft in St. Bernardino sah aus wie ein runder Ticketschalter. Sogenannte "carhooper", kamen ans Auto, nahmen die Bestellung auf und brachten die Tüte mit dem Essen. McDonald's verkaufte das gesamt Konzept im sogenannten Franchise-Verfahren und auf der ganzen Welt wuchs das gelbe M in den Himmel. Ein cleverer Geschäftsmann hat die beiden Brüdern in den 60er-Jahren dann mit 2,7 Millionen Dollar abgespeist.
Fastfood macht nicht happy sondern krank
Dass Fastfood auf Dauer nicht happy sondern krank macht, hat Morgan Spurlock beweisen. Für den Film "Super Size Me" ernährte er sich 30 Tage nur von Big Macs, Fritten und Chicken Mcnuggets. Er nahm 12 Kilo zu und seine Blutwerte kollabierten.
In seinen Werbespots, mit dem Clown Ronald McDonald, den happy meals und Kindergeburtstagen hat McDonald's vor allem die Kinder als Kunden im Visier. Doch seit auch die Amerikaner gesundheitsbewusster werden, geht diese Rechnung nicht mehr auf.
Den meisten Kunden geht es vor allem um den Preis
Der Gewinn ist zu Beginn des Jahres um 30 Prozent gefallen. Der Chef wurde gefeuert. McDonald's hat immer wieder versucht, sich ein schickes und fittes Image zu geben. McCafes wurden eröffnet, Apfelspalten in Kids Menüs gesteckt, die Kalorien in dünnen Wraps verpackt. Doch den meisten Kunden geh es vor allem um den Preis:
"Sie haben das ein Dollar Menü hier und als Familie, die auf das Geld achten muss, gehen wir hier her", sagt eine Mutter.
Lange Schlangen am Drive-in
Noch ein Problem, die Abläufe sind zu langsam. Zurzeit dauert eine Bestellung am Drive-Through-Schalter drei Minuten und zehn Sekunden, so lange wie seit Jahren nicht mehr. Die Folge, lange Schlangen bis zur Straße.
Zum 75 wird es jedenfalls keine große Party geben. Doch ganz begraben soll man den Retter der leeren Mägen, der quengelnden Kinder und langen Autofahrten noch nicht. Denn es gibt sie immer noch, die echten McDonald's Fans:
"Ich gehe seit 40 Jahre hierher und ich liebe es", sagt Michael, "mein Lieblingsessen ist der Doppelhamburger, kein Ketchup. Extrasenf, Zwiebel und Gurke."
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