25 Jahre Edition Ebersbach

Brauchen wir noch Frauenbuchverlage?

Vom Büchervirus befallen: Die Verlegerin Sascha Nicoletta Simon
Vom Büchervirus befallen: Die Verlegerin Sascha Nicoletta Simon hat Literatur für Frauen im Blick. © Deutschlandradio / M. Hucht
Sascha Nicoletta Simon im Gespräch mit Joachim Scholl · 21.07.2015
Einst mit leicht feministischem Anstrich gegründet – und nun schon ein Vierteljahrhundert alt. Wie geht es weiter? Mit einem literarisch anspruchsvollem Unterhaltungsprogramm will der Verlag ebersbach & simon die Frauen der Generation Y erreichen, sagt die neue Programmleiterin Sascha Nicoletta Simon.
Außergewöhnliche Geschichten von Frauen aus Politik und Geschichte: Sie sollten im Mittelpunkt der Buchproduktion stehen, als Brigitte Ebersbach 1990 den Frauenbuchverlag edition ebersbach gründete.
Seit Anfang des Jahres hat Sascha Nicoletta Simon das verlegerische Geschäft übernommen. Sie übernehme den Verlag in einer "Umbruchszeit", sagte sie im Deutschlandradio Kultur. Das solle sich auch im Programm abzeichen, das sich mit "anspruchsvoller Unterhaltungsliteratur" stärker auf die Generation 30 plus fokussieren werde - und nicht mehr, wie bisher, auf die Generation 40 plus.
"Die Zielgruppe der Frauen ist immer noch die, die am meisten liest"
Auf einen "Emanzen-Charakter", legten sie und die Senior-Verlegerin Brigitte Ebersbach keinen Wert. Sie beide seien vielmehr schlicht "Büchernärrinnen", die der "Büchervirus" befallen habe, auch wenn das Überleben mit einem kleine Verlag natürlich "sehr hart" sei.
Sascha Nicoletta Simon: "Es geht darum, interessante Bücher über außergewöhnliche Frauen zu machen – und da gibt es ja nun genug Stoff. Und dann ist der zweite Aspekt, der uns natürlich sehr entgegenkommt: Die Zielgruppe der Frauen ist immer noch die, die am meisten liest und auch am meisten gedruckte Bücher kauft und verschenkt."
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