Das jüngste Werk des Komponisten Moritz Eggert ähnelt einer Opernszene: Ein Bariton trägt eine Arie vor, begleitet von einem Streichorchester. Doch Eggert hat keine Oper geschrieben, sondern die Nutzungsbedingungen von Google vertont. Er findet, dass das genau zum 100-jährigen Jubiläum der stets innovativen Goethe-Universität in Frankfurt am Main passt.

Nette Hymnen zu derartigen feierlichen Anlässen seien letztlich etwas "unglaublich Hohles", sagt er: "Ich dachte, es wäre besser, ein Stück zu machen, das ein Thema der Zeit anspricht." So will Eggert mit seiner Komposition dazu beitragen, dass wir nicht alles ungefragt unterschreiben.

Schließlich hätten Internetkonzerne wie Google oder Facebook massive geschäftliche Interessen an uns Usern: "Man ist nämlich selber die Ware und kauft nicht nur Waren im Internet." Und: Sie leiteten unsere Daten an Geheimdienste weiter.Eggert glaubt, dass auch dem Bundespräsidenten, der heute zur Festveranstaltung kommt, das Thema am Herzen liegt - "aus seiner Geschichte heraus".